Die “Sächsische Zeitung” und das Internet – oder: die verlorene Ehre eines Lehrers

Von 48 ,

Screenshot von der Profilseite von Lehrer Kuli im dampfer.net vom 13.9.2011

Dürfen Lehrer in sozialen Netzwerken wie Facebook, StudiVZ oder dampfer.net mit ihren Schülern in Kontakt treten? Wenn es nach Ronny Z. von der "Sächsischen Zeitung" geht, wohl eher nicht. So zumindest könnte man seinen Bericht in der Zeitung interpretieren, der am 3.9.2011 mit dem Titel: "Lehrer spähen Schüler im Internet aus" erschienen ist.

Kurz die Fakten: Der stellvertretende Schulleiter der Pestalozzi-Mittelschule in Pirna Jörg Kuleßa (die "SZ" schreibt: "Kulesza") ist in diversen sozialen Netzwerken aktiv, beispielsweise eben in dampfer.net (von der Zeitung als "regionaler Chat" bezeichnet - wohl kaum die richtige Bezeichnung). Er pflegt bei dampfer.net ein eigenes Profil mit dem Pseudonym "Kuli".

Die Zeitung schreibt: Er (im Zeitungstext steht: "Pädagogen aus der Pirnaer Pestalozzi-Mittelschule") sei in den Netzwerken "unter falschem Namen" unterwegs.

Okay, einverstanden, man kann als Journalist nicht alles wissen. Aber die Basics von sozialen Netzwerken, die sollte man schon kennen, bevor man darüber schreibt: Gerade bei dampfer.net ist die Verwendung von Pseudonymen normal. Abgesehen davon bekommt man als Netzbewohner im Grunde von allen Seiten permanent nahegelegt, in sozialen Netzwerken nicht den eigenen Namen zu verwenden, wie man mit einer kurzen Google-Suche der Begriffe "Pseudonym" und "Soziale Netzwerke" schnell herausfinden kann - zum Beispiel von der  Stiftung Warentest (vgl. fr-online: "Besser unter Pseudonym surfen").

Screenshot des Berichts vom 3.9.2011 bei SZ-Online

Aber Recherche... nein, das ist nicht die Stärke dieses "SZ"-Berichts. Vielmehr scheint es um die Bestätigung der Ausgangsthese zu gehen, die dann auf Biegen und Brechen belegt werden soll - nämlich der These, dass die Lehrer ihren Schülern hinterherspionieren.

Sonst wäre dem Autoren vielleicht auch aufgefallen, dass das Pseudonym "Kuli", mmh, naja, grübel, grübel - auf den Nachnamen Kuleßa schließen lassen könnte?! Also, wenn man noch ein paar Infos mehr hätte, versteht sich. Die finden sich aber durchaus in Kulis Profil (und so wie sich uns der Sachverhalt in unseren Augen darstellt, sind diese nicht erst nach der Berichterstattung der "SZ" da eingetragen worden): Da sieht man etwa Fotos von "Kuli", mit Bart und Mütze. Oder liest sein Sternzeichen, sein Alter, seinen Beziehungstatus ("verheiratet") und auch seine Figur ("völlig normal") - alles öffentlich einsehbar. Auch sein Beruf steht da: "Konrektor für Mittelschulen".

Man könnte also meinen, die Schüler erkennen ihren Lehrer, wenn er ihnen dort begegnet - unabhängig von der Verwendung eines Pseudonyms.

RäuberpistoleroJournalist Z. aber kommt zu sehr seltsamen Schlußfolgerungen:

"Doch ist dieses Vorgehen legal? Die Lehrer gehen unter einem Pseudonym ins Internet. Der Schüler weiß nicht, wer ihm da nachschnüffelt. Zudem dringen die Lehrer in die Online-Privatsphäre der Jugendlichen ein: Viele Schüler laden persönliche Fotos hoch, lästern über Lehrer und Klassenkameraden, verwenden sogar Schimpfwörter. Alles geschieht außerhalb der Unterrichtszeit."

Ähm, wie bitte? Was soll in einem sozialen Netzwerk wie dampfer.net denn bitte die "Online-Privatsphäre" sein? Steht irgendwo bei Angeboten wie Facebook und Co.: "Lehrer müssen draußen bleiben?" Und lassen die Aktivitäten eines Lehrers in so einem Netzwerk wirklich Schlüsse zu wie:

"In den sozialen Netzwerken beobachten die Lehrer anonym das Internet-Verhalten ihrer Schüler."

Wohl kaum. Völliger Unsinn, genaugenommen. Man drehe das mal weiter: Was wäre eigentlich los, würden sich Journalisten anonym mit Pseudonym in soziale Netzwerke einschleichen - und die Leser beobachten?! Ohgottohgottohgott!

Es stellen sich angesichts des Artikels aber auch noch ganz andere Fragen, etwa die: Was bitte hat den Pressesprecher des Sächsischen Datenschutzbeauftragten Andreas Schneider geritten, die Aktivität eines oder mehrerer Lehrer in einem sozialen Netzwerk mit der Sammlung von Daten gleichzusetzen - und von "Bespitzelung" zu sprechen? Kannte er den Sachverhalt vielleicht nur aus Schilderungen des "SZ"-Autors?

Zitat aus dem "SZ"-Bericht:

"'Über jede Datenerhebung muss die betroffene Person informiert sein', erklärt Schneider. Der Fall grenze an Bespitzelung. Nicht nur der Datenschutz werde missachtet. Auch Persönlichkeitsrechte und Meinungsfreiheit seien verletzt."

Man fragt sich: Wollen wir das Internet nicht besser gleich ganz abschalten?

Um mal wieder sachlich zu werden: Der Dresdner Blogger stefanolix, mit seinem Blogeintrag vom 9.9.2011 Inspirator dieser Zeilen, hat sich die Online-Aktivitäten von Lehrer Kuli näher angeschaut ("Eine Gegendarstellung und ihre Geschichte"). Er kommt zu dem Schluss:

"Nachdem ich diesen Hinweisen nachgegangen bin, steht für mich jedenfalls fest: Die Bewertung in der »Sächsischen Zeitung« lässt Ausgewogenheit vermissen. Wer dieses Profil und diese Crew betrachtet, kann nicht ernsthaft an Bespitzelung denken. "

Ausschnitt von der Startseite der Pestalozzi-Schule in Prina, 13.9.2011

Das ist wohl noch ziemlich charmant ausgedrückt. Wer die Webseite der Schule besucht, das Profil von Lehrer Kuli bei dampfer.net betrachtet oder auch die Kommentare im Prinaer Blog Rappelsnut liest, kommt zu der Erkenntnis: Die Geschichte hat bei Lehrer Kuleßa ziemlichen Schaden hinterlassen. Wobei der Strafantrag wegen Beleidigung wohl nicht das richtige Mittel der Reaktion ist.

Im Blog Rappelsnut hat Kuleßa selbst kommentiert - und sich nicht nur dort heftig gegen die Vorwürfe gewehrt. Dort schreibt er:

"Ich danke den hier Beteiligten für die Anteilnahme. Aber genau diese feige Ruhe des Autors und das Schweigen der im Artikel Angesprochenen bringt mich nervlich an meine Grenzen. Ich denke, dass ich nach allen Regeln des menschlichen Zusammenlebens und auch nach den Regeln eines s a u b e r e n Journalismus erwarten darf, dass der Autor sich auf die gleiche technische Art und Weise aus meinem Leben verabschiedet wie er sich dort eingemischt hat."

Bleibt noch die Frage der Verantwortung (die übrigens, Herr Kuleßa, bei der Chefredaktion und nicht der Geschäftsführung der "Sächsischen Zeitung" liegt):

Google verrät, dass es sich beim Autoren Ronny Z. um einen jungen Nachwuchsjournalisten handelt, der über die ehemalige Jugendseite der "SZ" zum freien Autoren geworden ist. Er hat sogar schon mal einen Preis gewonnen und "und ist Stipendiat eines journalistischen Nachwuchsförderprogramms" (Quelle - nachträglich entfernt, owy). Man könnte meinen: jung, unerfahren, gefördert und viel bestätigt und jetzt die große Geschichte gewittert - und nicht gebremst oder ordentlich betreut worden.

Denn: Dem Text nach zu urteilen ist der Lehrer offenbar nicht mit den Vorwürfen konfrontiert worden. Ein grober journalistischer Schnitzer, der den Eindruck erweckt, dass sich kein leitender Redakteur mit der Geschichte intensiv befasst hat. Wir ersparen uns an dieser Stelle das Lamento von "Qualitätsjournalismus kostet eben Geld". Hoffen wir mal, dass es allen Beteiligten eine Lehre ist. Peter Stawowy

Nachtrag 18.42 Uhr: Stichwort "Lehre": Der Autor des Stückes studiert selbst auf Lehramt, so zumindest stand es im Mai 2010 in der "Sächsischen Zeitung": "Jugendredakteur ausgezeichnet" (leider hinter der Bezahlschranke - Link nachträglich entfernt, owy).

48 Kommentare
  • stefanolix
    September 14, 2011

    Ein kurzer Hinweis: Als ich meinen Artikel schrieb, glaubte ich noch daran, dass die SZ mehr Informationen in der Hinterhand haben könnte. Die Gegendarstellung von Herrn Kuleßa auf der Website der Mittelschule kannte ich zwar, aber seine ausführliche Darstellung des Vorgangs bei "Rappelsnut" war mir noch nicht bekannt.

    Für mich stellt sich der Ablauf so dar:

    1. Der Journalist missversteht eine telefonische Äußerung des stellvertretenden Schulleiters und Lehrers Jörg Kuleßa.

    2. Der Journalist baut daraus eine Meldung, in der es um Bespitzelung und illegale Datenerhebung geht. Er recherchiert nicht mehr, ob seine Vorwürfe überhaupt plausibel sind.

    3. Er legt diese Meldung dem Datenschutzbeauftragten vor. Dieser nimmt alles für bare Münze und reagiert mit einer scharfen Verurteilung (wobei er meiner Meinung nach seine Kompetenz überschreitet). Der Datenschutzbeauftragte prüft seinerseits auch nicht nach, was er da kommentiert.

    4. Der Schülervertreter glaubt dem Journalisten ebenfalls die Geschichte von Bespitzelung und illegaler Datenerhebung. Er reagiert so, wie man es erwartet.

    5. Die Vertreterin der zuständigen Behörde verweist auf die Rechtslage, macht sich aber offensichtlich auch nicht die Mühe, in der Schule nachzufragen.

    6. Die Meldung wird ungeprüft in die Zeitung übernommen und auch im Internet veröffentlicht.

    7. Die Redaktion hüllt sich in Schweigen. Hofft sie, dass die Angelegenheit in Vergessenheit gerät?

    Ich hoffe sehr, dass hier Mitarbeiter der SZ mitlesen und die Zuständigen in ihrer Redaktion davon informieren. Mit dem Lehrer Jörg Kuleßa sollte eine faire Lösung im gegenseitigen Einvernehmen gefunden werden.

  • Steffen
    September 14, 2011

    Danke für diesen Beitrag, hatte das ganz anders verstanden, bin dem Journalisten quasi auf den Leim gegangen.

  • Sebastian
    September 14, 2011

    Und ich dachte, die vielen Lehrer in meinem Bekanntenkreis sind nicht bei Facebook, damit die Schüler nicht sehen, was SIE so nach Unterrichtsschluss machen....

    Ernsthaft:

    Ich persönlich finde es sehr interessant, dass man einen Lehrer, der die digitale Lebenswelt seiner Schüler zu verstehen versucht, auch noch dafür an den Pranger stellt.

  • Jörg Kuleßa
    September 14, 2011

    Guten Abend, verehrter Autor, verehrte Leser und Komentatoren.

    Es liegt wohl in der Natur der Sache und ihrer Folgen, dass ich mich nun auch hier äußere. Ich will hier allerdings keinen Roman schreiben sondern vielleicht einige mögliche Seiten der Betrachtungsweise anbieten:

    D i e K l ä r e n d e :

    1. Die Anzahl Zimmer als Netzbewohner - wie es hier so trefflich heißt - ist nicht so sehr groß als das sie erwähnenswert wäre. Auf dem Dampfer bin und bleibe ich, Facebook ist ein persönliches Versuchsobjekt, auf SchülerVZ bin ich nicht (!) registriert. Ansonsten tummel ich mich gern in Browser-GAmes, die eigentlich auch eher eine Chat-Funktion beinhalten, wie z.B. "Die Stämme" (Übrigens dort seit 2007 und ebenfalls auf Einladung meiner Schüler).

    2. Das hier als Pseudonym bezeichnete "kuli" ist eigentlich gar keins sondern mein Spitznamen, den meine Schüler mittlerweile schon kennen bevor sie in eine unserer jeweils neuen 5. Klassen aufgenommen werden. :) Wenn sich daraus eine Verbindung Spitzname vs. Pseudonym ergibt mag das sein.

    3. In einem guten sozialen Netzwerk lassen sich technisch durchaus auch (scheinbare) Privatspähren einrichten. Wie das geht mag man erproben. Eine Bespitzelung läge demnach dann vor, wenn jemand diese technischen Barrieren durchbrechen (könnte).

    4. Richtig ist, dass es ein Telefonat mit Bezug auf Internet-Mobbing mit besagtem "Juornalisten" gab, dass aber vom selben durch Weglassen und Verdrehen völlig falsch verwendet wurde. Richtig ist auch, dass ich darin meinen Account (nicht den von Pädagogen!) angab und sogar eine Begründung gab.

    5. Die Darstellung des Werdegangs des Artikels durch Stefanolix könnte man durchaus nach vollziehen. Sie ist logisch angelegt und (aber) sehr moderat. ;)

    D i e S e e l i s c h e :

    1. Ich denke niemand kann mir verübeln, dass ich sehr erregt ob dieses Berichtes war. Trifft er doch einen meiner Hauptnerven: Initiative, Ehrlichkeit, Glaubwürdigkeit.

    2. Was tut eigentlich weh? Die Tatsache, dass ich eben nicht nur über das Thema Internet-Mobbing rede, sondern m i t meinen Schülern gemeinsam eine Plattform für die Lösung von Problemen gefunden habe wird in den Dreck gezogen. Damit im Übrigen auch die Bemühungen unserer Schule die Medienkompetenz an einer ganz wichtigen Zukunftsstelle zu stärken.

    D i e P ä d a g o g i s c h e:

    1. Der Autor fühlt sich gemüsigt und in der Lage das Lehrer-Schüler-Verhältnis an unserer Schule zu beurteilen obwohl er sie noch nie besucht hat.

    2. Der Autor transportiert das angebliche "Feindbild Schüler-Lehrer" an einen Ort von dem er glaubt, dass dieser nur durch eine Seite gelebt bzw. kontrolliert wird (werden könnte). Psychoanalytisch könnte man dies (wohlwollend) einem eventuell bestehenden Trauma aus seinem eigenen Erleben zu ordnen. Dies allerdings will ich hier nicht zwingend tun ohne ihn zu kennen.

    D i e R e c h t l i c h e :

    1. Diese Art der Berichterstattung verstößt (auch) aus den eben beschriebenen Gründen gegen Artikel 5 (2) GG. Die Pressefreiheit endet an den Grenzen geltender Rechtsprechung.

    2. Nein, es ist in der Tat keine Beleidigung. Es ist (und bleibt) eine Verleumdung nach § 187 StGB und eine Verleumdung gegenüber Personen des politischen Lebens nach § 188 StGB. Da beißt keine Maus irgendeinen Faden ab und auch keine Ausredenfeder eines Juornalisten kann das verschleihern.

    Was Herr Z. (Name nachträglich entfernt, owy) mit dieser Situation anfängt (in die er eher sich gebracht hat) bleibt abzuwarten. Was ich mit dieser Situation anfangen (darf) liegt auf der Hand.

    Was ich damit tun werde ist zum einen begonnen, zum anderen sehr stark von den Reaktionen aller Beteiligten abhängig.

    Das Zeitfenster beträgt 3 Monate nach dem mir dieser Artikel bekannt wurde.

    Ich bedanke mich

    Jörg Kuleßa

  • Jan
    September 15, 2011

    Vielen Dank für diesen Beitrag und auch Danke an Herrn Kuleßa für die Äußerungen!

    Diese moderne Hexenjagd, angezettelt von dem Herrn Z. (Name nachträglich entfernt, owy) und der SZ, finde ich nicht nur traurig und beschämend, sondern gelinde gesagt zum ko....!!

    Gerade in Anbetracht der aktuellen Datenschutzdiskussion um Facebook & Co. muss man sich als Journalist genau überlegen, was man schreibt und vor allem auch genau recherchieren. Das fehlt hier völlig!

  • Alex
    September 15, 2011

    Dem Artikel fehlt es auch an innerer Logik:

    Wenn die Verwendung eines Pseudonyms bedeutet, dass der Lehrer "anonym" im Internet unterwegs ist - wie kann er dann seinen Schülern "hinterherschnüffeln"? Nach der Logik des Artikels müsste allein der Versuch daran scheitern, dass seine Schüler nicht identifizierbar sind. Denn sind ja auch alle "anonym" unterwegs... :-)

  • Chris
    September 15, 2011

    Ich empfehle darüber hinaus, eine Beschwerde beim Presserat einzureichen - das geht mit kurzer Begründung auf http://www.presserat.info
    Wird der Presserat aktiv, dann besteht neben den rechtlichen Folgen auch noch von einer anderen Seite ein Druck auf die Redaktion; gelegentlich führt das dann auch zu Stellungnahmen oder Entschuldigungen in der Zeitung.

  • EinjungerMensch
    September 15, 2011

    Es ist eben nicht so, dass Schüler ihren Lehrern hilflos ausgeliefert wären: Die meisten von Ihnen wissen sehr genau, dass sie ihre Freunde in Listen sortieren können und wie Lehrer bestimmte Beiträge gar nicht erst sehen. Soziale Netzwerke sind nunmal kein Blog, und nein, ich bin auch bei Facebook, man findet mich aber weder per Google noch durch Namenseingabe. Ganz blöd sind wir auch nicht.

  • Schülervater
    September 15, 2011

    Auch wenn Herrn Kuleßa in der Sache meine volle Sympathie gilt: Auch bei Blogkommentaren kann man sich etwas Mühe mit der korrekten Orthographie geben. Ein Lehrer, der sich - als solcher erkennbar - umfänglich öffentlich äußert, sollte das jedenfalls tun.

  • Ralf
    September 15, 2011

    Vorab: Der Frage nachzugehen, ob Lehrer ihren Schülern hinterherschnüffeln, oder sich sonstwie in deren Privatsphäre mischen, indem sie bei facebook oder anderen Sozialen Netzwerken Einsicht nehmen ist von vornherein ziemlich idiotisch. Jeder Nutzer kann doch festlegen, wer was sehen kann. Alle anderen Informationen, die öffentlich zu sehen sind, sind eben öffentlich zu sehen. Also auch für Lehrer. Oder für die CIA.

    Und ganz abgesehen davon ist es ohnehin im Grundsatz eine juristische Frage. Völlig absurd ist es dann noch, den Datenschutzbeauftragten zu Wort kommen zu lassen. Was hat all das mit dem Sammeln von Daten zu tun?

    Herr Z. (Name nachträglich entfernt, owy) sollte - bevor er wieder Unsinn zu Aufsätzen zusammenfasst - sein Rechtsgefühl überprüfen und sich dann, wenn auch danach dem Verfassen eines solch törichten Beitrages nichts mehr im Wege steht, die technischen Gegebenheiten näher untersuchen. Hin und wieder schadet auch ein Blick ins Internet nichts, wenn man von datenschutzrechtlichen Fragestellungen keinen blassen Schimmer hat.

  • Statistiker
    September 15, 2011

    Herr Schülervater, Ihr Artikel enthält ebenfalls zwei orthographische Fehler, suchen Sie mal selbst.

    Zu schönen sprachlichen Themen empfehle ich übrigens Herrn Stefanowitsch.

    Zum Thema: Peinliche Lokalzeitung, und liebe Schüler: lasst (ja, nach einem Doppelpunkt wird klein weitergeschrieben, Herr Schülervater), Euren (Ja, man darf, aber man muss nicht weiter die Großschreibung benutzen, ist aber auch egal, jeder soll schreiben, wie er will, solange man nicht den Oberlehrer spielt wie "Schülervater") Lehrer nicht im Regen stehen, einen Besseren kriegt Ihr wohl nie.....

    Danke an diesen Lehrer, so einen hätte ich gerne vor 25 Jahren gehabt....

  • Hannibal Lektor
    September 15, 2011

    @Statistiker: Peinlich sind "Oberlehrer" vor allem, wenn sie falsche Korrekturen anbringen. Nach dem Doppelpunkt wird groß weitergeschrieben, wenn ein selbständiger Satz folgt.

    Schülervaters Kommentar ist absolut fehlerfrei. Im Gegensatz zu Ihrem.

    Herrn Stefanowitsch kann ich allerdings auch empfehlen.

  • Maro
    September 15, 2011

    @Statistiker: Was für ein dämlicher Kommentar! Ich kann in Schülervaters "Artikel" keinen einzigen orthographischen Fehler entdecken. Nach dem Doppelpunkt wird groß weitergeschrieben, wenn ein selbstständiger Satz folgt: http://www.neue-rechtschreibung.net/2009/08/14/nach-doppelpunkt-gros-oder-klein/

    Interessant ist dann Ihre "Korrektur": "Zum Thema: Peinliche Lokalzeitung, und liebe Schüler: lasst (ja, nach einem Doppelpunkt wird klein weitergeschrieben, Herr Schülervater)". Fällt Ihnen etwas auf?

    Wo soll denn der zweite orthographische Fehler sein? Sie schreiben: "Euren (Ja, man darf, aber man muss nicht [...])". Genau, man darf, muss aber nicht. Abgesehen davon frage ich mich, was Schülervater damit zu tun hat...

    Auch wenn Schülervater zum eigentlichen Thema nichts beiträgt (genau wie ich), so habe ich beim Lesen von Kuleßas Kommentar doch ähnlich wie Schülervater gedacht. Ich finde, man kann Kuleßas Erregtheit förmlich herauslesen, daher fand ich die mangelnde Orthographie zwar nicht so schlimm, aber für einen Lehrer immerhin auffällig :)

    Schülervaters Kommentar war vielleicht überflüssig, Ihrer dann aber auch. Und meiner erst recht! Aber so ist das im Internet..

    Stefanowitsch finde ich übrigens auch sehr lesenswert! Allerdings beschäftigt er sich eigentlich weniger speziell mit Orthographie als mit sprachlichen Phänomenen im Allgemeinen. Da würde ich eher Dr. Bopp fragen ;)

  • Tummi
    September 15, 2011

    Nach einem Doppelpunkt wird tatsächlich groß weitergeschrieben, wenn ein selbständiger Satz folgt. Wenn schon verbessern ... ;)

  • Jeeves
    September 15, 2011

    SZ ... ich dachte die ganze Zeit, die "Sueddeutsche Zeitung" sei gemeint und wunderte mich.

    Aber so ... ist's ja nur'n Käseblatt aus der Provinz.

  • stefanolix
    September 15, 2011

    @Jeeves: Der Dresdner als solcher sagt schon immer "SZ" zur "Sächsischen Zeitung" ;-)

  • Jörg Kuleßa
    September 15, 2011

    Wenn es gewünscht wird beuge ich mein Haupt wegen der - meinen Text bis zur Unkenntlichkeit entstellenden - Fehler vor Scham. Doch während dann mein haarloses Haupt betrachtet wird, werde ich grinsen. Ich schwöre es. :P

    Aber ist sie ja wieder, diese Tatsache:

    Wahrscheinlich gibt es nicht viele Berufe, an die die Gesellschaft so widersprüchliche Ansprüche stellt:

    Gerecht soll er sein, der Lehrer, und zugleich menschlich und nachsichtig, straff soll er führen, doch taktvoll auf jedes Kind eingehen, Begabungen wecken, pädagogische Defizite ausgleichen, Suchtprophylaxe und Aids-Aufklärung betreiben, auf jeden Fall den Lehrplan einhalten, wobei hochbegabte Schüler gleichermaßen zu berücksichtigen sind wie begriffsstutzige. Mittlerweile komen auch noch Beziehungskrisen der Eltern dazu. Und Eines ist dann immer das Wichtigste: die Rechtschreibung.

    Mit einem Wort:

    Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in nordsüdlicher Richtung zu führen, und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Zielorten ankommen.

    *

    Noch zwei Dinge zur Sache:

    1. Ich habe erst heute erfahren, dass Herr Z. (Name nachträglich entfernt, owy) in den Fächern Deutsch und Sport auf Lehramt studiert. Jedenfalls laut einem SZ-Artikel aus dem Mai des vergangenen Jahres. Errät jemand der verehrten Leser welche Fragen sich da in mir zu bilden beginnen?

    2. Was soll ich eigentlich davon halten, wenn Herr D. S. (*Hinweis: Nennung des vollständigen Namens durch Initialen ersetzt, owy) - seines Zeichens Redakteur der Sächsischen Zeitung - gestern zu einem Gespräch in unserer Schulleitung war (ich bin stellvertretender Schulleiter) und mir heute meine Schüler berichten, dass er ihnen (danach) auf der Straße zurief, das ihr "Direktor" (gemeint war ich) - unter anderem - ein "stalinistisches Arschloch" sei?

  • Verkehrsteilnehmer
    September 15, 2011

    Den betreffenden Artikel der SZ hatte ich online gelesen und mich im Stillen auch schon etwas gewundert: Wieso soll die Teilnahme eines (oder mehrerer) Lehrer an den sozialen Netzwerken der Schüler gleich eine Schnüffelei sein.

    Gerade dass die Lehrer auch als Lehrer auftreten, selbstverständlich mit einem Nickname (oder eben Pseudonym), macht doch für beide Seiten den Vorteil dieser modernen Kommunikationsstrukturen aus.
    Als Stichwort mal "Frau Freitag".

    Die Schüler sollten froh sein über solche Lehrer, die ihre Berufung weiter als nur auf dem Schulhof sehen, und ihnen den Rücken stärken.

    Und nun ja die SZ.
    Schon die nicht eben prächtige Onlinepräsenz.
    Und eine immer mehr zunehmende Annäherung an die Morgenpost (nicht nur örtlich - vor allem inhaltlich).

    Bei Artikeln, von deren Inhalt man selbst Ahnung hat, erkennt man leicht die Fehler. Und dann denke ich mir immer: "Wenn die anderen Artikel, bei denen du dich nicht so genau auskennst, ebenso fehlerhaft sind, was ist diese Zeitung dann überhaupt noch wert." Jedenfalls keine 23,70 Euro monatlich.

    Nichts gegen junge Redakteure, aber bei der Sächsischen Zeitung habe ich manchmal die Vermutung Schülerpraktikant - Volontär - "freier" Journalist. Das Zeilenhonorar für solch Freie wird wohl auch in Dresden so knickrig wie überall sein - woher also sollen Qualität und journalistische Sorgfalt kommen?.

    Vermutlich hat bei dem Artikel von Ronny Z. (Name nachträglich entfernt, owy) unterbewusst auch die Angst scheinbar aller Printmedien in Deutschland vor dem 'bösen, bösen' Internet eine Rolle gespielt.

  • Verkehrsteilnehmer
    September 15, 2011

    @ Jörg Kuleßa

    Zitat:
    "Noch zwei Dinge zur Sache:
    1. Ich habe erst heute erfahren, dass Herr Z. (Name nachträglich entfernt, owy) in den Fächern Deutsch und Sport auf Lehramt studiert. Jedenfalls laut einem SZ-Artikel aus dem Mai des vergangenen Jahres. Errät jemand der verehrten Leser welche Fragen sich da in mir zu bilden beginnen?"

    Entweder er lernt wirklich noch etwas oder es trifft später bitte, bitte nicht meine Kinder.

    Zitat:
    "2. Was soll ich eigentlich davon halten, wenn Herr D.S. (*Hinweis, auch hier den Namen durch Initialen ersetzt, owy*) – seines Zeichens Redakteur der Sächsischen Zeitung – gestern zu einem Gespräch in unserer Schulleitung war (ich bin stellvertretender Schulleiter) und mir heute meine Schüler berichten, dass er ihnen (danach) auf der Straße zurief, das ihr “Direktor” (gemeint war ich) – unter anderem – ein “stalinistisches Arschloch” sei?"

    Oh oh!
    Nun, dann ist es eben nicht mehr nur Verleumdung, sondern auch Beleidigung.

    Andererseits: Daraus lässt sich doch im Unterricht etliches zum Thema 'Medien' machen. Lebensnäher geht es für die Schüler doch gar nicht.

    Zudem: Keiner ist nutzlos, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.

    Zitat:
    "Mit einem Wort:

    Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in nordsüdlicher Richtung zu führen, und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Zielorten ankommen."

    Danke für den Spruch. Genial.

  • rappel
    September 15, 2011

    "Danke für diesen Beitrag, hatte das ganz anders verstanden, bin dem Journalisten quasi auf den Leim gegangen."

    @Steffen: da bist du nicht alleine - leider.

  • owy
    September 15, 2011

    Hinweis in eigener Sache: Ich habe gerade bei zwei Kommentaren den Klarnamen eines "SZ"-Redakteurs entfernt und durch Initialen ersetzt. Im Zweifel muss ich für Tatsachenbehauptungen hier in den Kommentaren nämlich haften - daran habe ich in vorliegendem Falle kein Interesse. Ich bitte um Verständnis.

  • Jörg Kuleßa
    September 15, 2011

    Jupp. Ist verstanden. :)

  • stefanolix
    September 15, 2011

    @Jörg Kuleßa: Aber wenn der SZ-Redakteur nun in Ihrer Schule war, sollte doch der Fall soweit geklärt sein, dass dieser Artikel auf der SZ-Website gelöscht oder mit der Bitte um Entschuldigung zurückgenommen wird. Oder übersehe ich da ein entscheidendes Detail?

  • Jörg Kuleßa
    September 15, 2011

    Darf ich Du sagen? Das darfst Du dann natürklich auch.

    Das ist die von mir so geliebte Scharfsinnigkeit der guten Blogger. :)
    Andererseits steht der Artikel auch weiterhin auf der Seite und die Gegendarstellung (nur) auf unserer Website. Mehr will ich hier dazu (noch) nicht schreiben. Denn es wurde Stillschweigen vereinbahrt. Das derzeitige Ergebnis lässt sich allerdings aus den beiden Tatsachen ablesen.

  • Jörg Kuleßa
    September 15, 2011

    Deshalb ist dieser Sachverhalt für mich sehr aufschlussreich:

    2. Was soll ich eigentlich davon halten, wenn Herr D. S. (*Hinweis: Nennung des vollständigen Namens durch Initialen ersetzt, owy) – seines Zeichens Redakteur der Sächsischen Zeitung – gestern zu einem Gespräch in unserer Schulleitung war (ich bin stellvertretender Schulleiter) und mir heute meine Schüler berichten, dass er ihnen (danach) auf der Straße zurief, das ihr “Direktor” (gemeint war ich) – unter anderem – ein “stalinistisches Arschloch” sei?

  • stefanolix
    September 15, 2011

    Ohne den Beteiligten zu nahe treten zu wollen, aber diese Gatekeeper in den Redaktionen sind anscheinend auch nicht mehr das, was sie mal waren ;-)

    @Jörg: Gern.

  • Thomas
    September 15, 2011

    Hallo allerseits,

    ich bin selbst Redakteur einer Lokalzeitung (nein, nicht der SZ), und das ist so eine Geschichten, bei der ich mich für meinen Berufsstand wirklich schäme. Die Trennung von Nachricht und Meinung, der Einsatz von Recherche und Gegenrecherche, das unvoreingenommene Herangehen an Themen sollte man eigentlich in jedem Volontariat lernen. Leider gibt es immer wieder "Kollegen", die bei ihrer redaktionellen Arbeit einen gewissen missionarischen Eifer haben.

    Ich würde Ihnen, Herr Kuleßa, juristische Schritte empfehlen. Anders lernen diese "Redakteure" es offenbar nicht und glauben sonst, sie könnten sich bei anderen Geschichten ähnlich verhalten.

    1.) Fordern Sie von der SZ eine Gegendarstellung - an ähnlich prominenter Stelle und in ähnlich prominenter Aufmachung wie die Erstveröffentlichung. Also nicht, dass die sich dann mit einer Mini-Berichtigung ganz unten links zwischen den Todesanzeigen rauswinden.

    2.) Verlangen Sie die Löschung aller entsprechenden Online-Veröffentlichungen. (Dass der Artikel heute noch online steht ohne eine entsprechende Kennzeichnung, erscheint mir arg grenzwertig.)

    3.) Verlangen Sie die Löschung aller entsprechenden Texte aus dem SZ-Archiv. Nicht dass die SZ-Redaktion sonst in 2, 3 Jahren, wenn es mal einen echten Internet-Lehrer-schnüffelt-Fall gibt, ihre Geschichte einfach erneut zum Vergleich ausgraben und nochmal nacherzählen.

    4.) Wenden Sie sich dazu am besten direkt an die Chefredaktion, bevor das Thema in irgendwelchen unteren Lokalressorts versandet. Und erinnern Sie die Redaktion aus den Kodex des deutschen Presserates.

    5.) Beschweren Sie sich beim Deutschen Presserat. Die entsprechenden Formulare gibt es auch online:

    http://www.presserat.info/inhalt/beschwerde/anleitung.html

    In ihrem Fall spricht vieles für einen Verstoß gegen die Ziffer 2 des Pressekodex, vielleicht auch gegen Ziffer 3.

    6.) Sollte das "stalinistische Arschloch" bezeugt werden können, dann sammeln Sie diese Zeugenaussagen schriftlich und gehen Sie damit zu Ihrem Anwalt und zur Polizei.

    Viel Erfolg!

  • Thomas
    September 15, 2011

    Und für die 3 Rechtschreibfehler weiter oben entschuldige ich mich lieber gleich, bevor hier wieder so ein Klugscheißer auftaucht. :-)

  • Jörg Kuleßa
    September 15, 2011

    Stefan?

    Glaube mir bitte unser Gatekeeper funktioniert ;) Das bin ich. Wen dann allerdings statt eines Gatekeepers ein Gadget geschickt wird tut es mir herzlich leid.

    ;)

  • Jörg Kuleßa
    September 16, 2011

    @ Thomas: danke!

  • Melebert
    September 16, 2011

    @Jörg Kuleßa:
    Boa, was für eine Geschichte. Nachdem ich mir das alles auch mal so angeschaut habe, muss ich sagen, dass ich dir Mut machen möchte und andererseits gratuliere. Nein, jetzt nicht nachlassen. Ich denke, dass die Zeit überstanden werden kann, die einen so angreift und an den Nerven nagt. All die Hinweise, wie vorzugehen werde sollte, sollten durchgezogen werden. Und ich glaube, dass es genügend Schüler gibt, die dir helfen werden. Da habe ich vollstes Vertrauen in die Schüler, denn sie dürften wissen, was sie an einem so engagierten Lehrer haben.

    Ganz ehrlich, Lehrer, die so engagiert sind, dass sie sich die sozialen Netzwerke des Internets anschauen, nutzen und so mit den Schülern in Kontakt treten, die gibt es noch viel zu wenige. Und ja, ich weiß, dass derlei Medien einfach auch Zeitaufwändig sind, deshalb gilt dir meine uneingeschränkte Hochachtung, dass du mit den Medien spielst, neben deinem Beruf und all seine Pflichten und neben deiner Familie. An die geht übrigens auch meine Hochachtung, denn es wird nicht einfach sein den Ehemann bzw. Papa immer mal wieder mit anderen teilen zu müssen.

    @Ronny Z. (Name nachträglich entfernt, owy) von der “Sächsischen Zeitung” und die Redakteure der “Sächsischen Zeitung”: Shame on you! Engagement eines Lehrers derart zu verunglimpfen ist niveauloser Polterjournalismus. Ein Qualitätsmedium sieht anders aus und handelt auch mal weniger beleidigt, wenn ein Beitrag so eklatant fehlerhaft ist. Gegendarstellung, Löschen der Beiträge und eine öffentliche Entschuldigung wären angebracht, oder nicht? Journalisten sollten so etwas wie Moral haben und nicht nur der Selbstdarstellung frönen.

    PS: Rechtschreib- und Grammtikfehler jeglicher Art dürfen gefunden werden. In Abwägung von Zeitaufwand und dem was ich sagen möchte geht es nicht besser. Ich bitte um Verständnis für meine Fehlbarkeit.

  • Maggie
    September 16, 2011

    Als Journalistin und Redaktorin stellen sich mir die Nackenhaare auf, wenn ich lese, was Ronny Z. (Name nachträglich entfernt, owy) in der SZ geschrieben hat und wie er es darstellt und umgesetzt hat. Durchgefallen, setzen, wiederholen.

    Man sollte annehmen, dass jemand, der noch recht jung ist, mit all den modernen Medien und deren technischen Möglichkeiten und Errungenschaften aufgewachsen ist. Und wenn nicht: Es gibt Wissen, dass man sich aneignen kann und sollte. Das erste, was ein (angehender)Journalist lernt oder zumindest lernen sollte: Den Inhalt des Pressekodex. Und zwar nicht nur lernen, sondern auch umsetzen. Herr Z. (Name nachträglich entfernt, owy) muss nicht mal darauf warten, dass der Chef ihm den Kodex erläutert, er kann sich auch bei Wikipedia schlau machen: http://de.wikipedia.org/wiki/Pressekodex

    Der weiter oben erwähnte Rat, sich auch an den Presserat zu wenden, kann ich nur unterstützen.

    Und um R. Z. (Name nachträglich entfernt, owy) zu zeigen, dass diese Schule keine Ausnahme ist: Bei der Schule hier am Ort sind Lehrer und Schüler zum Beispiel bei Facebook. Die eine Lehrerin hat extra ein Konto eröffnet und sämtliche Schüler, die sie unterrichtet, auf der Freundesliste. Das hat nichts mit bespitzeln zu tun. Sie informiert auf dieser Seite zusätzlich über schulische Belange, stellt z. B. Reminder ein. Umgekehrt können auch die Schüler Fragen stellen, einander bei Hausaufgaben(fragen) helfen usw..

    Ausserdem entscheidet jeder selbst, ob er mit Klarnamen oder mit einem Nick im I-Net unterwegs sein will, wer wo seine Daten lesen kann etc..
    Aber das steht ja weiter oben schon. Durch Wiederholung wird es aber bei R.Z. evtl. mal ankommen.

  • stefanolix
    September 16, 2011

    Ein Punkt noch: Es ist ja hier zum Glück nichts passiert. Aber es wäre auch sehr unklug, wenn ein Lehrer wirklich seine Schüler bespitzeln würde. Dabei entstehen so viele Datenspuren, dass die Angelegenheit irgendwann auffliegen würde. Die Betreiber eines sozialen Netzwerks können die Aktivität jedes Nutzers zurückverfolgen. Man ist dort nie anonym. Das sollte man Schülern im Rahmen der Vermittlung von Medienkompetenz sagen und Lehrern im Rahmen der Weiterbildung. Wer mehr darüber wissen will, mag dieses Buch lesen.

  • Tom Stein
    September 16, 2011

    Ich finde es gut, dass Herr Kuleßa rechtliche Schritte unternimmt. Erstens hat der Journalist jegliche(!) Sorgfalt vermissen lassen, zweitens hat seine Redaktion jegliche(!) Verantwortung ignoriert und drittens wäre es längst an der Zeit gewesen, sich sofort(!) zu entschuldigen.

    Der Hinweis auf den Presserat ist ein schlechter Scherz: Wie wirkungsvoll dieser Papiertiger der Verlage ist, sieht man an dem Spitzenreiter der Rügen-Empfänger, also der Bild-Zeitung. Die hat sich in den letzten Jahren ja sowas von verbessert und bekommt deshalb längst keine neuen Rügen mehr - oder doch?

    Tom

  • Jörg Kuleßa
    September 16, 2011

    :) Stefan?

    Mich hat ja auch noch niemand hier - Herr Z. (Name nachträglich entfernt, owy) ja ohnehin nicht - gefragt, welche Fächer ich eigentlich unterrichte, was eigentlich eine Mittelschule ist und was es da so alles gibt bzw. was da so alles möglich ist. ^^
    In Chemie, Biologie und Informatik passiert eigentlich immer etwas. An unserer Schule gibt es Vertrauenslehrer, Beratungslehrer und auch einen Neigungskurs mit Namen "Streitschlichter". Also all das, was am Ende des Artikels gefordert wurde.
    Schon aus diesen Gründen heraus muss ich Dir widersprechen.
    Was da der Herr Z. (Name nachträglich entfernt, owy) als "offensiv" benennt ist eben nicht(!) die Kontrolle unserer Schüler im Internet, sondern der Erfolg m i t den Schülern Schule zu erleben. Wir tragen das Siegel für eine erfolgreiche Schule für Berufs- und Studienberatung, wir sind Landesmeister im Floorball, wir sind Landesmeister der Schülerfirmen, wir haben einen Weihnachtsmarkt der in jedem Jahr zu einen Stadtteilfest wird und haben eine sehr gute Partnerschaft mit der SZ Zelenice in Decin. Unsere Vertrauenslehrer wurde gerade nach allen Regeln der "Wahlkunst" gewählt (einschließlich Wahlurne). Gleiches erfolgt demnächst mit dem Schülerrat. Unsere Schüler grüßen nicht nur die Lehrer sondern auch jeden Gast und auch sich selbst.Unser Tag der offenen Tür ist ebenfalls immer sehr gut besucht (spätestens da lernen die eventuell Neuen auch das Wort "kuli"). Wir haben seit Jahren die meisten Anmeldungen für die neuen 5. Klassen im Landkreis. Usw. usf.

    Darüber hat die Sächsische Zeitung noch nie(!!!) berichtet, wenn es denn nicht zwingend war und unsere eigenen Wortmeldungen nur sehr zögerlich oder gar nicht abgedruckt.

    Jupp. Natürlich war das eine Werbung für meine Schule und auch für den "kuli". Natürlich hat auch jede andere Schule Ihre Erfolge und Besonderheiten. Aber meine Schule ist meine, bleibt es und wird auch dieses Problem lösen. Mit oder ohne SZ(!) Ich wehre / kämpfe hier ja nicht für mich (allein). Wer den Artikel ließt sollte merken und sich vorstellen können, dass alle Lehrer, alle Schüler, alle Eltern betroffen sind und zu mir stehen. Unser junger "Juornalistenheld" hat sich auch dabei mächtig übernommen.

    Im Monat Oktober 2011 wird unsere Schule evaluiert (bitte googeln oder einfach Bewertet denken). Da könnte man natürlich auch daran deneken, dass eventuell ... aber nein. Das tue ich nicht.

    :)

    Schönes Wochendende.

  • Jörg Kuleßa
    September 16, 2011

    Oha, Entschuldigung. Ich habe noch etwas ganz wichtiges vergessen: Wir haben als Gemeinschaftsprojekt HER*PES (Herde-Gynasium Pirna und Pestalozzischule Pirna) die Rock Challange 2011 in Dresden gewonnen.

    :)

  • bro
    September 17, 2011

    Ich hab mir jetzt hier alles durchgelesen, und falls es zutreffend ist, was Hr. Kuleßa sagt, hat er sicherlich mehr als genug Gründe, sich und seine Schule als falsch dargestellt zu betrachten und verärgert zu sein. Diesen Ärger allerdings nun medial intensiv auszubreiten und dadurch dazu beizutragen, dass jetzt umgekehrt der Autor des Berichts massiv am Pranger steht (von dem man ja offensichtlich weiß, dass er noch jung und womöglich unerfahren ist), zeugt m.M.n. nicht gerade von moralischer Überlegenheit. Und psychoanalytisch eine traumatische Jugend des Autoren zu implizieren und gleichzeitig zuzugeben, dass man ihn nicht kenne - nunja, ist das nicht auch schon Verleumdung?

    Was sich mir ebenfalls nicht erschließt ist, warum Hr. Kuleßa mit seinem Dampfer-Profil jetzt im Nachhinein an die Öffentlichkeit geht - davon ist in dem SZ-Artikel doch gar nicht die Rede, er wird doch nur als Schulleiter zitiert? Mit keinem Wort wird erwähnt, dass Hr. Kuleßa selbst "spioniert" - was die umgekehrte Reaktion, jetzt das Privatleben von Hr. Z. (Name nachträglich entfernt, owy) zu googlen und hier zu verbreiten, umso mehr in Frage stellt.

    Der Artikel berichtet vielmehr von mehreren Lehrern, die online aktiv sind, unter anderem bei SchülerVZ. Und genau das war auch der Punkt, an dem ich beim ersten Lesen skeptisch geworden bin. Zweifellos: Der Artikel verfolgt eine Tendenz, die offenbar nicht den Tatsachen entspricht. Aber wenn tatsächlich irgendein Lehrer, egal von welcher Schule, bei SchülerVZ ist, dann ist das definitiv fragwürdig, denn dort gibt es nicht ohne Grund ein Alterslimit. Und allein dieser Fakt würde sicherlich auch die erschrockenen Reaktionen vom Datenschutzbeauftragten und Schülersprecher erklären. Vielleicht kann man ja dort nochmal nachhaken, anstatt einfach abzuleiten, dass sämtliche Personen, die in dem Text zitiert werden, entweder keine Ahnung haben oder ahnungslos gelassen wurden.

  • Jörg Kuleßa
    September 17, 2011

    Hier geht es nicht um moralische Überlegenheit und ich denke keinem der hier Schreibenden geht es darum irgendjemanden an den Pranger zu stellen, auch muss man nicht googeln um die Tatsachen über Herrn Z. (Name nachträglich entfernt, owy) zu finden.

    Ich habe an alle Beteiligten ein glecihlautendes Schreiben geschickt, in dem das geführte Telefongespräch so wieder gegeben wurde wie es tatsächlich statt fand! Und es wird bezeugt! Unter anderem habe ich von der SZ auch eine Gegendarstellung verlangt, die bis heute nicht erschienen ist. Die SZ nutzt ihren Status als Printmedium mit Meinungsmonopol aus und hat deshalb Angst vor dem Internet, weil genau dort sofort Gegenrecherchen möglich sind.

    In dem Telefonat habe ich Herrn Z. (Name nachträglich entfernt, owy) gesagt, dass i c h mich gemeinsam mit meinen Schülern auf Dampfer.net angemeldet habe. Da war weder von mehreren Lehrerern noch von SchülerVZ und auch nicht von Facebook die Rede!

    Meine zuständie Bildungsagentur hat geantwortet, der Pressesprecher des Datenschutzbeauftragten hat geantwortet und die Schülersprecher beider Schulen stehen in engem Kontakt.

    Herr Z. hat das Telefonat durch Weglassen und Falschbehauptungen so gedreht wie es gerade passte. Er hat nicht wirklich recherchiert und auch nicht noch einmal nach gefragt. Das mit seiner Unerfahrenheit und Jugend zu entschuldigen lehen ich nach wie vor ab.

    @ bro: Lieber immer nach fragen!

  • stefanolix
    September 17, 2011

    @Bro: Mir geht es nicht um die Person dieses Journalisten. Mir geht es um die Institution »Sächsische Zeitung«. Wenn ein Artikel mit derart weitreichenden Anschuldigungen ohne Gegenrecherche und Nachweise erscheinen kann, dann stimmt doch etwas mit dem Arbeitsablauf nicht.

    Die meisten Leser nehmen so einen Artikel für bare Münze. Die Leser glauben, dass die Zeitung genau weiß, wovon sie schreibt.

    Diese Schule hat wirklich einen Ruf zu verlieren. Wer selbst Kinder hat, weiß was ich meine: Man sucht nach dem richtigen Kindergarten, der richtigen Grundschule, der richtigen weiterführenden Schule. Da bleiben doch gerade solche Informationen bei den Eltern hängen.

    Es ist auch bedenkenswert, wie die Stellungnahmen in dem Artikel zustandegekommen sind. Da ruft ein Journalist bei der Schulbehörde und beim Datenschutzbeauftragten an und hat überhaupt nichts in der Hand. Diese beiden öffentlichen Stellen geben Stellungnahmen ab, weil sie auf den Namen »Sächsische Zeitung« vertrauen.

    Es dürfte gar nicht bis zu einer Gegendarstellung aus der Feder Jörg Kuleßas kommen. Eigentlich müsste die Redaktion von sich aus reagieren und die Sache klarstellen. Darf man die Redakteure in diesem Zusammenhang mal an den Begriff Berufsethos erinnern?

  • Stefan Mothes
    September 17, 2011

    Wer immer auch "stefanolix" ist - er hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Eine Gegendarstellung von Seiten der SZ wäre wohl bei weitem nicht zu viel verlangt. Was passiert ist, ist passiert, aber dann sollte man als Tagesmedium, dass sich als Meinungsmacher sieht, auch Charakter zeigen und die Tatsachen ins rechte Licht rücken und zwar offiziell. Was für Herrn Kuleßa herausgekommen ist, sollte man nicht einfach als harmlosen Fauxpas eines jungen Redakteurs sehen.

  • bro
    September 17, 2011

    @ Jörg Kuleßa

    Es klingt ja auch schlüssig, was Sie schreiben. Aber selbst wenn man davon ausgeht, dass Sie vollkommen recht haben, verstehe ich nach wie vor nicht ganz, warum Sie als Privatperson zu diesem Thema in die Öffentlichkeit gehen - in dem SZ-Artikel wird über Ihr persönliches Dampfer-Profil doch gar nicht gesprochen, Sie werden ausschließlich in Ihrer Funktion als stellv. Schulleiter zitiert. Als ich damals im Internet den Text gelesen habe, wäre ich als letztes auf die Idee gekommen, dass Sie selbst einer dieser "Lehrer-Spione" sein könnten. Im Gegenteil, ihr Argument des "offensiven Umgangs" mit sozialen Netzwerken fand ich irgendwo schlüssig. Dass die Einordnung dieser Aussage seitens der SZ merkwürdig war, steht außer Frage. Aber ich finde nicht, dass Sie persönlich in dem Artikel angegriffen werden. Gab es denn hinter den Kulissen noch Vorfälle, Anschuldigungen, Anrufe von Eltern o.ä.?

    @stefanolix

    Das die Situation für die Schule unangenehm ist, steht außer Frage. Mir geht es prinzipiell nur darum, dass dem Autor des Textes mangelnde Objektivität und Schlamperei vorgeworfen wird, hier aber viele Kommentare und auch obiger Text nicht unbedingt besser zu sein scheinen. Du z.B. schreibst (nur jetzt als Bss., geht nicht gegen dich): "Es ist auch bedenkenswert, wie die Stellungnahmen in dem Artikel zustandegekommen sind. Da ruft ein Journalist bei der Schulbehörde und beim Datenschutzbeauftragten an und hat überhaupt nichts in der Hand. Diese beiden öffentlichen Stellen geben Stellungnahmen ab, weil sie auf den Namen »Sächsische Zeitung« vertrauen." Falls dem so ist, wäre das zweifelsohne schlecht. Aber weiß man denn, dass es so geschehen ist? Vielleicht sind die Leute bei der Schulbehörde auch einfach Dumpfbacken, die es nicht kapiert haben - läge dann die Schuld immer noch bei der SZ? Vielleicht aber würden sie die Aussage auch heute nochmal so treffen?

    Oder die Behauptung, dass der Artikel "ohne Gegenrecherche und Nachweise" veröffentlich wurde. Weiß man denn das hundertprozentig? Ich meine, vielleicht hast du recht. Vielleicht ist es sogar so, dass sich einfach jemand bei der SZ aus Quotengründen ausgedacht hat, dass Lehrer bei Schüler VZ angemeldet sind. Aber was, wenn wirklich Lehrer dieser Schule dort Profile haben und irgendjemand der SZ nen Hinweis gegeben hat? Ich meine, wenn der Autor so jung ist, vielleicht hat er Freunde an der Schule, die ihm etwas gesteckt haben? Momentan kann man hier beide Varianten weder beweisen noch leugnen, weil die Zeitung sich noch nicht öffentlich geäußert hat. Klar ist: Wenn sie keine Beweise hat, hätte der Artikel so sicherlich nicht gedruckt werden dürfen. Aber vielleicht hat sie Beweise, von denen hier keiner was weiß? Vielleicht wurde auch mit anderen Lehrern gesprochen, nicht nur mit Hr. Kuleßa? Was ich damit sagen will: Eigentlich alle hier haben zu wenig Informationen bzw. haben ihre Informationen nur vom Hörensagen, um derart klare Urteile über die Sache treffen zu können, wie es hier geschieht. Hr. Kuleßa lasse ich da natürlich außen vor.

  • Jörg Kuleßa
    September 17, 2011

    bro?

    Hier muss ich selbst Dich zur Vorsicht ermutigen.

    Wenn Du den Artikel wirklich aufmerksam liest sollte Dir auffallen, dass hier persönliche und dienstlche Obliegenheiten derart vermischt werden, dass meine Reaktion nicht anders ausfallen kann!

    Im Übrigen finde ich es von Dir äußerst ehranruhrig mich als Persönlichkeit von meiner Schule trennen zu wollen! Das hast Du nicht zu entscheiden!

    Und noch Eines: Dein Versuch mich hier aus er Reserve zu locken ist ziemlich plump und lächerlich. Wenn Du nicht in der Lage bist den weiter oben beschriebenen Sachverhalten zu folgen dann lass es einfach!

    Nicht nur ich, sondern die gesate Schule werden in dem Artikel massiv angegriffen statt für ihren Umgang mit Internet-Mobbing auch nur erwähnt zu werden.

    Noch einmal ganz deutlich: Ja ich werde zitiert. Aber ich werde nicht wirklich zitiert und das bedeutet Verleumdung durch weglassen! Da dies dies in meiner Funktion als stellvertretender Schulleiter passiert erfüllt es § 188 StGB.

    Im Übrigen: Ich bin Jörg Kuleßa und wer bist ? ^^

  • Jörg Kuleßa
    September 17, 2011

    ... DU ?

  • owy
    September 18, 2011

    @bro: Was ist eigentlich das Interesse dahinter, hier Nebelkerzen zu werfen? Oder kann es sein, dass die ganzen Fragen, ob es nicht vielleicht doch Beweise auf Seiten der Zeitung gegeben habe, auf der gleichen irrigen Annahme fußen, man müsse sich nur mit falschem Namen in einem sozialen Netzwerk anmelden, um andere "auszuspionieren" und "bespitzeln" zu können?

    Wenn es solche Beweise oder bswp. Hinweise von Schülern oder Ö-Töne von anderen Lehrern gegeben hätte, hätte der Autor davon geschrieben.

  • bro
    September 18, 2011

    @Jörg Kuleßa

    Tut mir leid, Sie haben mich offenbar falsch verstanden. Ich möchte Sie weder aus der Reserve locken, noch Ihre Ehre angreifen, was auch eine sehr weit hergeholte Interpretation meines Kommentars ist. Und wenn Sie wiederum meinen Text aufmerksam lesen, dürfte auch klar sein, dass mich einfach nur die Hintergründe der ganzen Angelegenheit interessieren (ich bin über Bildblog auf diese Seite gekommen). Ich habe lediglich meine persönlichen Lese-Eindrücke geschildert. Und Sie selbst haben auf meinen ersten Kommentar geantwortet, ich solle nachfragen - nichts anderes habe ich getan. Da Sie mir nun unterstellen, nicht in der Lage zu sein, Ihren Ausführungen zu folgen, und als Argument bringen: "Ich bin Jörg Kuleßa - wer bist du?", belassen wir es am besten dabei. Ich hoffe jedenfalls, die ganze Angelegenheit findet eine gute Lösung, die auch für Sie angemessen ist.

    @owy

    Wie gesagt: Mir ging es eigentlich nur darum, die Diskussion auf ihre Einseitigkeit hin zu hinterfragen, da sowohl der SZ-Artikel als auch zahlreiche Kommentare hier nicht wirklich schlüssig sind, da beide Argumentationen offenbar lediglich auf Annahmen und Spekulationen beruhen. Aus einer solchen Haltung "Nebelkerzen" zu machen, ist Ihre Deutung. Zur "irrigen Annahme": Ich denke, dass es keinesfalls undenkbar ist, unter falschem Namen in sozialen Netzwerken Informationen zu erhalten, die man eigentlich nicht bekommen sollte. Nicht jeder Schüler besitzt schließlich die nötige Medienkompetenz, um darauf nicht hereinzufallen. Dass man dieses Sachverhalt besser in einem Zeitungsartikel hätte thematisieren können, steht gleichfalls außer Frage.

  • Jörg Kuleßa
    September 18, 2011

    @bro:

    So kann man Fragen interpretieren. ^^ Meine letzte Frage war ein Hinweis darauf, dass ich hier mit meinem Klarnamen auftrete. Hier beruht auch nichts mehr auf Annahmen und Spekulationen!
    R.Z. hätte - wenn er denn seinen Artikel nicht nur auf das beschriebene Telefonat aufgebaut hat und Belege für seine Behauptungen aus anderen Quellen schöpft - Beweise erbringen müssen. Diese sind nirgends zu erkennen. Der Inhalt des Telefonates ist durch Weglassen verfälscht.
    Alle in dem Artikel genannten Personen und Funktionsträger haben auf mein Anschreiben geantwortet. Die SZ schickt D.S. - über den Inhalt des Gespräches ist wie schon erwähnt Stillschweigen vereinbahrt worden. Die Gegendarstellung ist immer noch nicht erschienen.
    Meine Anmeldung bei Dampfer.net und die Gründung der Crew "dampfies gegen Mobbing" hatten eben das Ziel dierekt in einem sozialen Netzwerk die Medienkompetenz der anderen, dort registrierten Nutzer zu erhöhen. Dies nicht in dienstlichem Sinne sondern auf Einladung meiner Schüler und aus persönlichem Interesse. Das führte eben auch dazu, dass das Problem Mobbing an unserer Schule praktisch keine Rolle spielt. Natürlich führte es auch dazu, dass sich die besagte Crew mehr und mehr erübrigte und meine Anwesenheit bei dampfer.net immer seltener wurde (was meine Schüler bedauern).
    Wie bereits geschrieben habe ich das genannte Anschreiben öffentlich im Schulhaus ausgehängt. Die häufigste Reaktion war ein Kopfschütteln über den Artikel. Außerdem habe ich meine Schüler gebeten mich einmal auf dampfer.net auszuspionieren (auch das habe ich wohl schon einmal irgendwo beschrieben). Als Ergebnis haben wir gemeinsam gelacht... Derzeit finden an unserer Schule, wie schon im letzten Schuljahr, Veranstaltungen zum Thema Kompetenz im Internet statt. Diese werden von einem eigens geschulten und erfahrenen Polizeibeamten durchgeführt.

  • owy
    September 18, 2011

    @bro
    Also grundsätzlich sind Ihre Hinweise natürlich vollkommenen richtig: Hier im Blog gibt es wie drüben in erster Linie Interpretationen und Deutungen - im Blog-Beitrag fehlt definitiv die Stellungnahme der SZ und/oder des Autors. Das wäre journalistisch "astrein" gewesen (wobei ich nicht sicher bin, ob es dadurch mehr Gewissheit gegeben hätte).

    Ich erkläre gern, warum ich mich dagegen entschieden habe Stellungnahmen abzufragen: 1. Es handelt sich bei meinem Beitrag eindeutig um einen Kommentar. 2. Ich bin davon ausgegangen, sowieso keine Antworten zu bekommen (Erfahrungswert). 3. Abgesehen davon gibt es hier, anders als bei der Zeitung, die Kommentarspalte - und wer hier oft liest weiß, dass ich gern bereit bin, mich auch nachträglich zu korrigieren. 4. Ich bin mir nach reichlicher Beschäftigung sehr sicher, was meine Interpretation des Sachverhaltes betrifft.

    Abgesehen davon gab es bei mir eine Recherchestufe, die ich im Blogbeitrag nicht dokumentiert wird - ich habe mich vorher erkundigt, wie man in den übergeordneten Stellen der Schule die Geschichte einschätzt und ob man es für notwendig erachtet ggf. disziplinarisch aktiv zu werden.

    Was mir an Ihren Hinweisen ebenfalls richtig erscheint, ist dieser Reflex, den man wohl als Internet-typisch betrachten kann: Das die Kommentare hier zum Online-Pranger für den Jungautoren geworden sind. Ich habe lange überlegt, ob ich den Namen des Autoren schreibe. Ich habe mich dann dafür entschieden: Er steht schließlich groß über der Geschichte. Wäre mein Ziel der Online-Pranger gewesen, hätte ich nicht dazu geschrieben, dass er Nachwuchsautor ist und wesentlich harschere Worte gewählt. Im übrigen sind die hier verbreiteten Informationen über ihn allesamt öffentlich einsehbar (z.B. in Form von Zeitungsartikeln).

    Abschließend: Nein, es ist eben nicht so einfach, Schüler in sozialen Netzwerken anonym auszuspionieren und dort Daten und vor allem Informationen, die im Schulalltag Gewicht bekommen (wie es der Artikel impliziert), zu sammeln. Ich habe beruflich wie privat immer wieder mit dem Klientel zu tun. Wer solche Ziele verfolgt, wie sie der SZ-Artikel unterstellt, müsste im Minimum eine komplette (Schüler-)Identität mit Foto und Vita erfinden, diese eigentlich aber auch mit selbstproduzierten Inhalten bestücken, um in die Schülerkreise eindringen zu können. Dazu gehört m.E. schon eine ganz andere Motivation als sich "nur" mit Pseudonym irgendwo anzumelden.

  • bro
    September 18, 2011

    @Jörg Kuleßa

    Danke für die Zusammenfassung und nochmalige Einordnung der Ereignisse. Ihr ehrenamtliches Engagement und das Ihrer Schule spricht zweifelsohne für Sie, und wenn es so verquer dargestellt wird wie offenbar in diesem SZ-Artikel, ist das natürlich enorm schade. Ich wünsche Ihnen jedenfalls alles Gute, machen Sie das Beste daraus.

    @owy

    Ebenfalls danke für die Erklärungen. Der Hinweis mit der zusätzlichen Vorabrecherche bei den Schulbehörden ist sicherlich wichtig und begründet die Ausrichtung Ihres Kommentars. Ich bin auch sonst in vielen Punkten bei Ihnen, wobei ich bzgl. den Möglichkeiten/Gefahren, das Internet für seine Zwecke zu mißbrauchen, immer noch skeptisch bin. Aber natürlich haben Sie vollkommen recht, dass der Aufwand dafür relativ groß ist und dass man diese Tatsache bei dem SZ-Artikel hätte bedenken sollen. Zum Autoren des Textes: Klar, sein Name ist öffentlich einsehbar. Und Sie differenzieren ja auch und weisen auf die Verantwortung und Sorgfaltspflicht hin, welche die Redaktion für die ganze Sache hat. Schade ist halt, dass diese Unterscheidung bei einigen Kommentaren nicht getroffen wird. Wie dem auch sei: Vielen Dank nochmal, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, hier nochmal Ihre Sicht darzulegen. Gute Sache!

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