Update 28.7.2011, 18.54 Uhr: Der MDR hat eine weitere Pressemitteilung zur Causa Foht verschickt.Demnach gibt es offenbar weitere Missbrauchsvorwürfe gegen den Unterhaltungschef. Titel der PM: "MDR: Weitere Vorwürfe gegen Udo Foht".
Unsere Original-Meldung vom 27.7.2011:
Der MDR hat einen neuen Skandal: Der MDR Unterhaltungschef Udo Foht soll seine Position als Chef der Fernsehunterhaltung für private Zwecke missbraucht haben. Laut offizieller MDR-Pressemitteilung hat eine interne Überprüfung der Strukturen ergeben, dass Foht offizielles Geschäftspapier für private Zwecke genutzt und Dritte zu Zahlungen veranlasst habe. Ob daraus ein Vorteil für den Unterhaltungschef entstanden ist, ist derzeit noch unklar.
Trotzdem hat der MDR schnell reagiert und Foht von allen seine Aufgaben entbunden. Außerdem hat der MDR Strafanzeige erstattet. Bisher ist noch nicht bekannt, ob dem MDR durch den Missbrauch ein finanzieller Schaden entstanden ist.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich der MDR mit so einer Akte konfrontiert sieht: Zuletzt sorgte der KIKA-Skandal bundesweit für Schlagzeilen. Auch Wilfried Mohren missbrauchte seine Position. Sogar der scheidende MDR-Intendant Udo Reiter war in Vergangenheit wegen Finanzgeschäften für den MDR ins Visier geraten.
Durch die Suspendierung Fohts übernimmt kommissarisch Wolf-Dieter Jacobi, der jetzige Sportchef und künftige Fernsehdirektor des MDR, die Leitung der Unterhaltung zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben.
Die Akte Foht beweist, dass der MDR unbedingt seine Strukturen überarbeiten und für mehr Transparenz sorgen sollte. Udo Reiter hat in seiner Intendantenzeit nicht immer mit offenen Karten gespielt. Diese Herausforderung sollte jedoch der neue MDR-Intendant nach der Wahl im Herbst unbedingt annehmen.
Mehr Infos zur bevorstehenden Wahl des neuen Intendanten und zur Struktur des MDR gibt's in unserem Intendanten-Wiki.
Juli 28, 2011
Das ist nur die Spitze des Eisbergs; der fliehende Reiter macht das Beste, was ihm einfallen konnte. Dieses ebenso erbärmliche wie stasidurchtränkte Gefälligkeitssystem hat sich sage und schreibe über 20 Jahre halten können - es ist doch hirnrissig zu vermuten, dass jemand, der immerhin den "Kessel Buntes" produzierte, derart "wendehälsig" ohne Dreck am Stecken zum MDR mutieren und dort bleiben konnte. Ich bin ehrlich gesagt nicht gespannt, wer jetzt noch alles gehen muss. Es werden die hyperangepassten nichtskönnenden Quotenbediener sein, die entweder genauso wendehälsig waren und/oder dieses Gefälligkeitssystem mittrugen - man frage nur mal die fähigen und auf Qualität achtenden Mitarbeiter, die an diesem System seit Jahren verzweifel(te)n. Aber Demokratie begünstigt halt angepasstes Mittelmaß und bringt es zugleich hervor; das mussten schon Solon und Drakon erfahren. Schade, dass ÖR-Sender eine Bestandsgarantie haben, sonst wackelte es bald gewaltig...