Das Blog des DJV-Sachsen berichtet über die "Tarifflucht" der Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co KG ("Leipziger Volkszeitung") und des Verlag Dresdner Nachrichten GmbH & Co KG ("Dresdner Neueste Nachrichten"). Beide Verlage, so ein aktueller Eintrag im DJV-Sachsen-Blog,
"haben ihre Mitgliedschaft im Verband Sächsischer Zeitungsverleger mit Wirkung vom 5. Juli 2011 in eine Mitgliedschaft ohne Tarifbindung umgewandelt. Dies wurde heute dem DJV Sachsen mitgeteilt."
"LVZ" und "DNN" (beide gehören zur Verlagsgruppe Madsack) sind damit in Sachsen keineswegs die einzigen, die sich nicht an die Tarife halten - die "Sächsische Zeitung" hat schon 2007 eine ganze Reihe von Außenredaktionen ausgegründet, um dort unterhalb des Tarifs zu beschäftigen (vgl. auch den Artikel "Zur aktuellen Situation der Vergütung journalistischer Arbeit im Freistaat Sachsen" - allerdings vom 15.1.2010).
Warum verlässt ein Verlag die Tarifgemeinschaft? Da bleibt wohl nicht viel Interpretationsspielraum: Journalismus scheint in Zeiten von schwindenden Auflagen zu teuer zu sein.
Der aktuelle Blog-Eintrag im DJV-Blog trägt den Titel: "Tarifflucht: Tageszeitungen LVZ und DNN".
Juli 7, 2011
Billig eingekaufter, also i. d. R. schlechter, Journalismus ist aber wiederum schlecht für die Auflage. Also müssen später noch mehr Kosten gespart werden, bis alle Zeitungen auf BILD-Niveau angekommen sind (sind sie das evtl. schon?). Doch warum dann noch LVZ kaufen, wenn man auch das Original (BILD) haben kann...?