Der "Spiegel" hat eine Vorabmeldung, die den "Spiesser" betrifft: Laut dem Nachrichtenmagazin hat die Bauer Media Group, die die "Bravo" herausgibt, Schulleiter angeschrieben. Absender des Briefes sei die "Stabstelle Medienrecht" des Hamburger Verlags, so der "Spiegel".
Wörtlich heißt es in der Vorabmeldung:
"Die Bauer-Juristen fordern von den Schulleitern Auskunft darüber, 'auf welcher rechtlichen Grundlage die Verbreitung des 'Spiesser'' erfolge. Sollte die jeweilige Schule sich nicht melden, sei man gehalten, sich an "die zuständige Schulbehörde bzw. das verantwortliche Ministerium zu wenden".
In dem Brief äußert der Bauer-Verlag laut "Spiegel" "erhebliche Bedenken", was die Verbreitung der Jugendzeitschrift betrifft, handle es sich doch um ein "anzeigenfinanziertes und damit kommerzielles Objekt".
Das Schreiben zielt offenbar in erster Linie darauf ab, die Schulleiter zu verunsichern, müssen sie doch der Verteilung des Jugendmagazins an den Schulen zustimmen. Der "Spiesser" ist da allerdings nicht das einzige Blatt, dass kostenlos an Schulen verbreitet wird - wundersam ist, warum der Bauer-Verlag nicht auch Zeitschriften wie "Yaez" und "Unicum Abi" erwähnt.
Aus der Vorabmeldung des "Spiegel" geht auch nicht hervor, wie viele Schulen die Bauer Media Group angeschrieben hat - immerhin hat der "Spiesser" nach eigenen Angaben 13.210 Verteilstellen.
Laut "Spiegel" beruft sich die "Spiesser" auf die Pressefreiheit. Zitat aus der Vorabmeldung:
"Dass der 'Spiesser' durch Anzeigen finanziert sei, spiele keine Rolle."
Der Brief ist nicht die erste Auseinandersetzung zwischen "Bravo" und "Spiesser": Im November 2008 hatte der Hamburger Verlag dem "Spiesser" die Formulierung "Deutschlands auflagenstärkste Jugendzeitschrift" mit einer einstweiligen Verfügung untersagt.
Hier finden Sie die Vorabmeldung des "Spiegel": "Bauer-Verlag geht gegen Jugendmagazin "Spiesser" vor".
April 14, 2011
"Unbeholfen: Bauers Kampf gegen den 'Spiesser'" http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/zeitungen_zeitschriften/spiesser105.html