Blick über den TellerStadtrand: "BILD Leipzig" hat einen neuen Internetauftritt, der in der Online-Lokalberichterstattung neue Maßstäbe setzt.
Zwei Aspekte machen die neue Seite besonders: Auf einer Karte der einzelnen Stadtteile fließen Kurzmeldungen von sogenannten Web-Reportern ein. Als Webreporter sind nicht nur sämtliche Mitarbeiter des Teams unterwegs, sondern auch interessierte Bürger. Allerdings kann nicht jeder auf die Seite posten: Vorher muss man sich mit der Redaktion in Verbindung setzen. Die "BILD"-Redaktion sichert sich so einen extrem schnellen Zugang zu den Geschichten, die lokal in den Stadtvierteln passieren. Gleichzeitig entsteht eine extrem hohe Bindung der Web-Reporter an das Medium.
Der zweite, ebenfalls sehr bemerkenswerte Aspekt der neuen Seite: Es sind andere Medien aus der Stadt verlinkt. Ganz unten auf der Startseite (leider noch zu versteckt, siehe Ausschnitt unten) laufen die Schlagzeilen von Leipzig Fernsehen, "Leipziger Volkszeitung" und der "Leipziger Internet Zeitung" auf (Einbindung per RSS-Feed). Das ist für die Webseite eines lokalen Mediums ungewöhnlich, weist aber in die richtige Richtung. Bislang klammern sich die lokalen Medien noch sehr an die Strategie, den Leser möglichst lang auf der eigenen Seite zu halten (damit die einnahmenrelevante Werbung auch "genutzt" wird). Tatsächlich dürfte die Bindung an eine Seite, die dem Nutzer alle Nachrichten aus der Stadt anbietet, langfristig wesentlich größer sein. Naja, zugegeben, der Ansatz ist gut, die Umsetzung könnte noch besser sein - beispielsweise mit einem Kasten "das schreiben die Anderen" zu jeder einzelnen Geschichte, also nach Themen gebündelt. Aber der Anfang ist gemacht!
Die Einbindung der Web-Reporter und die Fremdverlinkung gibt es erstmal nur in Leipzig. Bei Erfolg, so heißt es, ist eine Ausweitung auf andere Städte angedacht.
April 13, 2011
Gute Ideen hat BILD, nicht schlecht! Jetzt fehlt nur noch so eine Seite für Dresden ;-).