Das Institut für Kommunikationswissenschaft der TU Dresden hat eine neue Professorin: Zum 1.2.2011 hat Nina Haferkamp den "Emerging Communications and Media"-Lehrstuhl übernommen. Es handelt sich dabei um eine Stiftungsprofessur des Sächsischen Drucks- und Verlagshaus SDV Medien AG. Die SDV gibt für den Lehrstuhl in den den kommenden fünf Jahren jährlich 100.000 Euro.
Fokusthemen des neuen Lehrstuhls sind neue Medien und neue Kommunikationsformen, also die aktuellen und künftigen Veränderung der sozialen und öffentlichen Kommunikation. Was genau erforscht man da? Prof. Nina Haferkamp erklärt es gegenüber Flurfunk Dresden so:
"Entlang der 'inhaltlichen Übersetzung' werden wir uns mit zukünftigen und aktuellen Medienphänomenen beschäftigen, die für eine breitere Bevölkerungsschicht von Bedeutung sind. Das Web 2.0 (oder auch Social Web) ist dabei sicherlich ein zentraler Bestandteil, den wir gerade kurzfristig nicht auslassen dürfen. Wir wissen mittlerweile viel über Nutzungsmuster und Nutzungsintensitäten, weniger aber über Wirkeffekte. Das muss unbedingt angegangen werden."
Nachtrag: Weil auf unserer Facebook-Fanpage die Frage aufkam, wie man den Lehrstuhlnamen übersetzt, hier die Antwort von Prof. Haferkamp auf unsere Frage, die wir ebenfalls gestellt hatten:
Flurfunk Dresden: Wie genau übersetzt man den Lehrstuhlnamen "Emerging Communications and Media"?
Nina Haferkamp: "Eine offizielle Übersetzung gibt es gar nicht und soll es auch nicht geben. Denn da das Fokusthema "Neue Medien" und "Neue Kommunikationsformen" sind, wird automatisch auch ein breites und damit internationales Publikum angesprochen. Inhaltlich übersetzt verweist der Name dann tatsächlich auf die neuen Formen sozialer und öffentlicher Kommunikation. Dabei wird auch berücksichtigt, mit welchen Medien wir zukünftig oder aktuell kommunizieren und zu welchen Zwecken wir diese einsetzen. Im Zuge dessen müssen wir uns auch damit beschäftigen, welche Wirkungen diese neuen Kommunikationsformen hinterlassen. Denken Sie zum Beispiel an die Mobilkommunikation und die Erwartungshaltung, ständig erreichbar zu sein. Dies hat das Zusammenleben nachhaltig geprägt und das Mobiltelefon ist mittlerweile fester Bestandteil unseres Alltags geworden."
Februar 23, 2011
"Eine offizielle Übersetzung […] soll es auch nicht geben"
Ich halte es ja für einen Fehler. Es ist zwar schön, wenn man international ausrichtet ist und anders wird man auch einem wissenschaftlichen Ansatz einer Universität auch nicht gerecht, aber warum schließt sich denn damit eine Übersetzung in die Amtssprache aus? Das ist das leidige Thema der fehlenden Praxisnähe, aber das fängt ja wahrscheinlich schon an der eigenen Einrichtung an.