Der Medienbranchendienst kressreport hat Philipp Welte, obersten Manager des Burda-Verlags, zu den wirtschaftlichen Perspektiven von Medien-Webseiten interviewt. In dem Gespräch kommt auch die Sprache auf superillu.de.
Auf die Frage, ob eine Zeitschrfit wie die "SUPERillu" nicht eine stärkere Online-Präsenz bräuchte, antwortet der Verlags-Manager:
"'Superillu' erreicht über ihre Website ihre Community, das ist wichtig und unstrittig. Aber wir werden dort genauso sicher keine großen Werbeumsätze erzielen – dazu fehlt einfach die monetarisierbare Reichweite einer großen Destinationsite."
Auch die Überlegung, die "SUPERillu" journalistisch stärker im Netz zu positionieren, lehnt Welte offenbar ab. Man betreibe "SUPERillu" im Internet vielmehr mit "wirtschaftlichem Augenmaß". Da ist wohl davon auszugehen, dass in naher Zukunft keine Neubesetzung der Online-Leitung geplant ist.
Welte wörtlich bei kress.de:
"Eine der größten Gefahren ist doch, dass wir die Verluste vieler Websites, die einen hohen journalistischen Aufwand fahren und damit keine nennenswerten Werbeumsätze erzielen, durch Printerlöse kompensieren. In dieser Quersubventionierung liegt die Gefahr des Selbstbetrugs."
Die Äußerungen sind auch vor dem Hintergrund spannend, dass im April 2011 der Generationswechsel an der Spitze der "SUPERillu" ansteht - dann übernimmt Robert Schneider den Chefredakteursposten von Jochen Wolff. Mit dem neuen Chefredakteur dürfte die Hoffnung verbunden sein, die Leserschaft des Titels zu verjüngen.
Dass Welte der journalistisch getriebenen "SUPERillu"-Internetseite eine Absage erteilt, bedeutet übrigens nicht, dass die Zeitschrift nicht im Netz aktiv ist - es sind eben nur andere Dinge, mit denen man dort Geld verdient.
Hier geht es zu dem ausführlichen Interview mit dem Titel: "Das komplette kress-Interview mit Philipp Welte: 'Von ein paar Utopien verabschieden'".
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