Das Netz motzt: Kritik am Facebook-Kino-Event im Dresdner UFA-Palast

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Ein Teil der Dresdner Facebook-Gemeinde, wenn man es so nennen will, wehrt sich gegen Vereinahmung und Kommerzialisierung: Das FACEBOOK-Kino-Event am gestrigen Abend (11.10.2010) im UFA-Kristallpalast anläßlich der Nachpremiere des Facebook-Films hatte schon im Vorfeld immer mal wieder für kritische Kommentare gesorgt - nun folgt deutlichere Kritik.

Besonders der massive Eigen-PR-Charakter der Veranstaltung wird kritisiert, der dem Versprechen der Nicht-Kommerzialisierung entgegen stehen würde. Eine Nutzerin schreibt (Auszug, ganzer Kommentar siehe Bild oben oder hinter dem Link):

"Leute, Leute - eine schlechter geplante Veranstaltung hab ich selten erlebt. Ihr hättet wenigstens versuchen können die EigenPR nicht so offensichtlich werden zu lassen und das Schicksal eines leukämie-kranken Kindes zu benutzen und den Vater dazu vorzuführen, geht gar nicht."

Der Kommentar lockt einige der Dresdner Facebook-Nutzer, die schon im Vorfeld immer wieder gekrittelt hatten, aus der Reserve - je nach Wahrnehmung könnte man sagen, einige der bekanntesten oder aktivsten Köpfe der Dresdner Twitter- und Facebook-Gemeinde. Zwei Zitate aus den Kommentaren der oben verlinkten Kritik:

"Ich kann mich auch recht gut an diverse Nachrichten erinnern, die sich mit der Nonkommerzialität des Events regelrecht aufplusterten. Wenn ich obiges Programm nun noch einmal lese, klingt das eher nach Kaffeefahrt mit Heizdecke."

"Bereits weit vor der Veranstaltung wurde die Art der Werbung des Events mehrfach kritisiert. Jedoch wurde man da noch belächelt und alle waren heiß auf die Veranstaltung. Ich habe mich aufgrund der nervigen Werbung... per Direkt-Nachrichten entschlossen den Film alleine anschauen zu gehen, denn ich muss meine Freunde nicht endlich mal "Live kennenlernen", da ich 95% Meiner Facebook-Freunde aus dem realen Leben kenne."

Im Vorfeld war kritisiert worden, dass die Veranstalter Networks PR unaufgefordert und viel zu viele aufdringliche Nachrichten über Facebook geschickt hatten - selbst an Leute, die nicht zu den direkten Kontakten der Veranstalter gehörten. Kritisch betrachtet wurde auch die Einladung von den Dresdnern mit den meisten Facebook-Freunden - kann man das doch kaum für ein Qualitätskriterium halten.

Flurfunk Dresden war negativ aufgefallen, dass ausgerechnet zu einer Facebook-Party die elektronische Voranmeldung oder sogar Ticketverkauf via Internet nicht möglich war - was dann wohl erst eine Woche vor dem Termin ging.

Was die Kritiker wohl am meisten stört, bringt der Kommentar von Andrea Fleischer auf den Punkt:

"Facebook bedeutet in erster Linie Dialog und nicht Absatz, Verkauf, PR."

Was bleibt: Im Grunde sind das nur wenige Stimmen, die im Gegensatz zu 400 Besuchern stehen. Ein wenig Trommeln muss wohl auch erlaubt sein - aber, richtig, auch uns waren das deutlich zu viele und deutlich zu aufdringliche Kommentare. Jetzt verhageln die wenigen Stimmen die Nach-PR zum Event - so ist das eben mit dem Netz.

Hier finden Sie die offizielle Einladung zu dem Event, wo auch erste positive Kommentare zu finden sind. Fotos von der Veranstaltung sind inzwischen beim Medienpartner SZ-Online im Facebook-Profil zu sehen.

2 Kommentare
  • RalfLippold
    Oktober 12, 2010

    Danke Flurfunk und Team rund um PeterStawowy:-)

    Facebook, Twitter, sind Dialog!

    Wenn sie zu Verkaufsmaschinen degeneriert werden, wie dies z.B. bei DHL und anderen Großen geschieht (Größe ist auch hier kein Kriterium für Qualität!), dann ist der Zweck gründlich missverstanden worden.

    Ich würde auch in einem Café nicht meinem Nachbarn meine Dienstleistung ungefragt verkaufen wollen, oder machen Sie das?

  • Wolfgang K.
    Oktober 18, 2010

    Herr S.S.S. scheint recht zu haben. Da versucht wohl jemand, Kritik einfach auszusitzen?
    http://www.facebook.com/#!/permalink.php?story_fbid=146027282108846&id=140983392613235

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