- MDR.de war mal wieder offline. Jaja, ausgerechnet zum Hochwasser ging die Webseite des Senders in die Knie - unauffällig an einem Samstagabend, genauer dem 7.8.2010. Ist aber fast niemandem aufgefallen. Kann ja auch schon mal passieren. Nachtrag, 22.09 Uhr: Bei Produktionsnotizen findet sich ein Beitrag samt Screenshot.
- Ist es völlig falsch, für das eigene Museum bei Facebook ein Profil statt einer Fan-Page oder eine Gruppe anzumelden? Diese Kritik bekamen die Staatlichen Kunstsammlungen SKD nach ihrem Start bei Facebook ordentlich um die Ohren gehauen. "Social Media für Kunst ist eben auch eine Kunst", schrie(b) der Dresdner Social-Media-Fachmann Sebastian Schwerk. Zum Glück fand sich gleich jemand, der dagegen hielt. Wer? Hier geht's zum Schwerkschen Blogeintrag: "Dialog mit Ralf Lippold über meine Kritik am Facebookprofil der Staatlichen Kunstsammlungen".
- Für die Kunden von Kabel Deutschland im Raum Dresden, die das Fernseh-Programm analog empfangen, ändert sich was: Zwischen dem 23. und dem 27.8.2010 werden die Programme WDR Fernsehen und Juwelo TV abgeschaltet. Dafür ist ARTE ab diesem Zeitpunkt rund um die Uhr analog zu empfangen. Grund für die Abschaltung ist laut Mitteilung die "Sicherheitsfunk-Schutzverordnung (SchuTSEV)", die umgesetzt werden muss. Für Kunden, die zwischen der Dose in der Wand und dem Fernseher noch einen digitalen Receiver oder aber einen ganz neuen Fernseher mit eingebautem Receiver haben, ändert sich aber nichts.
Es gibt Meldungen und Geschichten, die schafft man einfach nicht. Das sind Geschichten für unsere Rubrik: "Was noch fehlt".
August 22, 2010
Lieber Peter,
erstens solltest Du meinem Text entnehmen können, dass die SKD wirklich nur als Musterbuhmann herhalten musste und die Kritik sich nicht wirklich konkret an die SKD richtet. Sie steht exemplarich für viele Häuser und das deshalb, weil sie eben keine Kraut- und Rübeneinrichtung ist, sondern auf ihrer eigenen Facebookseite schreibt:
"Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zählen zu den bedeutendsten Museen der Welt"
Also, der Anspruch darf schon ein anderer sein, oder?
Und "um die Ohren hauen" und "schreien" klingen (jedenfalls bei mir) anders. Der Text ist flapsig, das ja, aber böse?
Im Übrigen besteht die Facebookseite der SKD bereits seit ca. Juni 2009, also bereits über ein Jahr!!!! Von "Anfängerfehlern" oder einem "Start" (siehe oben) zu reden ist also nicht wirklich korrekt.
Ich möchte also alle hier aufmerksam gewordenen Leser eindrücklich bitten, beide Texte wirklich zu lesen, bevor sie sich eine Meinung bilden.
Übrigens haben zwei andere Institutionen sich gemeldet mit der Bitte um eine ehrenamtliche Beratung, die auch beide bekommen (haben bzw. werden).
Eine davon erwähnte Dich! Und zwar kam die Aussage, dass es ja außer Dir keinen Ansprechpartner für Social Media in Dresden gäbe und Du ja nicht alle beraten könntest.... Nun ja, vielleicht habe ich Dir ja einen Weg geeebnet für weitere Kunden? Ich kann jedenfalls ALLEN, die Facebook nicht nur privat nutzen wollen, weiterhin nur unbedingt empfehlen, sich entweder die Mühe zu machen, zwei, drei Tage (keine zwei Jahre) selber intensiv zu recherchieren oder eben einen Berater hinzuzuziehen!
August 22, 2010
Hallo Sebastian,
also ich fand Deine Kritik schon sehr hart und auch ein wenig böse - wobei sie inhaltlich korrekt ist.
Was ich fast täglich beobachte, weshalb ich auch auf Deine Diskussion mit Ralf hingewiesen habe: Institutionen sind u.a. auch deshalb sehr zurückhaltend mit Social-Media-Aktivitäten, weil man im Netz nicht die Kontrolle behalten kann und einem da auch schnell mal was um die Ohren fliegt. So wie den SKD gerade passiert.
Ich finde es deswegen sehr mutig und gut, einfach anzufangen und am Anfang vielleicht Fehler zu machen. Die kann man dann ja - im Zweifel - nachträglich korrigieren. Oder man lebt damit.
Wobei auch klar ist: Für die meisten Institutionen ist das Ausprobieren kein gangbarer Weg. Die denken immer alle: "Nein, bloß keine schlechte Öffentlichkeit" und kneifen dann lieber. Abgesehen davon, dass die meisten den Zeit- und Arbeitsaufwand unterschätzen.
Insofern rate ich - so wie du - immer allen Leuten, sich zuerst einmal eine Weile privat oder im Zweifel anonym umzuschauen - viel zu fragen und viel zum Thema zu kommunizieren. Im Netz wie auch im richtigen Leben.
Vor dem Hintergrund, wer sich mir alles schon als "Social-Media-Experte" vorgestellt hat, kann ich auch nur dringend dazu raten, grundsätzlich mehrere Seiten zu hören.
Bei mir ist es übrigens wie bei Dir: Das Erstgespräch ist immer kostenlos! ;-)
Beste Grüße, nix für ungut!
August 22, 2010
Hallo Peter
ich hab das ja schon Ralf gegenüber erwähnt: Mein Text klingt offenbar wirklich härter als es gemeint war. Ich finde allerdings immer noch, dass deutlich wird, dass die SKD hier nur Platzhalter ist.. Mache mir aber langsam Sorgen um meine Sensibilität diesbezüglich.... :)
Auch habe ich Ralf gegenüber bereits erwähnt, dass ich mir offenbar die falsche Branche ausgesucht hab. Hätte ich ein Autohaus oder eine Versicherungsmakler kritisiert, würde kein Vogel danach twittern.
Übrigens fehlt bei mir im Blog (noch) ein Nachtrag mit einem Verweis auf das NRW Forum, also DEM deutschen Pionier in Sachen "Museum @ Social Media"! Alleine da hätte man lernen können, nicht die selben Fehler zu machen :)
Eine altes (privates) Facebookprofil
http://www.facebook.com/nrwforum?ref=ts
Die neue Facebookfanseite mit über 7.000 Fans
http://www.facebook.com/nrwforumduesseldorf
Noch einmal: Ich wollte der SKD nun wirklich nicht an den Karren pinkeln, aber ich konnte sie eben nicht einmal über Facebook kontaktieren, um sie face2face auf meine Gedanken aufmerksam zu machen und da rutscht dann schon mal ein Blogbeitrag raus!
Vielleicht sollte man es aber so sehen:
Die SKD ist doch eindeutig nur Gewinner der ganzen Sache! Es outen und melden sich einflussreiche Sympathisanten wie Ralf oder Du und bisher ist nicht ein einziger auf meinen Beitrag angesprungen, um der SKD überhöhte Eintrittspreise, schlechten Service, mangelndes Kunstverständnis oder ähnliches vorzuwerfen. Das spricht doch meiner Meinung nach extrem dafür, dass sie ihre Kern-Arbeit sehr, sehr gut machen! Die Social Medianer der SKD wissen jetzt eventuell, wie sie es besser machen können und sogar der Kritiker selbst schreibt, dass er davon ausgeht, dass man weit mehr als 5.000 Kontakte auf Facebook generieren kann, gibt weitere Anregungen und´opfert seine Freizeit fü Diskussionen wie diese :-)
So, ich muss jetzt zum Kuschelkurs
August 22, 2010
Die ganze Aufregung um einen Artikel, der die SKD nicht mal zu interessieren scheint ;) Reagiert haben sie jedenfalls (öffentlich) auch nach einer Woche nicht - weder dass sie die Facebook-Einstellung geändert haben, nun auch als Nichtfreund Nachrichten schreiben zu können, noch dass sie ihren Twitteraccount auf FB kommunizieren (der von Ralf Lippold als Ausweichmedium zur Kontaktaufnahme empfohlen wurde). Die Kritik ist konstruktiv formuliert und berechtigt, zumal das Profil nun wahrlich nicht erst an den Start ging und damit eben kein First Mover ist.
Und nochmals: einige andere Kunst- und Kulturinstitutionen wurden ebenfalls genannt und/oder haben nach Lesen des Blogbeitrags Änderungen angekündigt. Sich vor Aufsetzen eines FB-Profils (mit anvisierter großer Reichweite) wenigstens zu informieren und auch mal 35 Seiten Informationen/Tipps von wirklichen First Movers zu lesen, sollte meiner Meinung nach machbar sein.
August 22, 2010
Was heißt: hier kaum jemand mitbekommen?
-> http://www.produktionsnotizen.de/bilderflut-der-sachsen-flut-uberflutet-mdrde :-)
August 22, 2010
@Daniel: Danke für den Link - der ist mir durchgegangen. Habe ihn gerade nachträglich verlinkt.
August 23, 2010
Weil das NRW-Forum in den Kommentaren direkt angesprochen wird: Unser Facebook-Profil ist keinesweg alt, sondern wird aktiv weitergepflegt. Denn wir fahren bewußt eine Doppelstrategie mit Profil und Seite, da beides Vor- und Nachteile hat. So kann man mit dem Profil aktiv auf andere Kultureinrichtungen, Künstler oder sonstige Multiplikatoren zugehen und den Kontakt herstellen. Mit der Seite ist das so nicht möglich, dafür gibt es keine Begrenzung auf max. 5000 Kontakte und sie bietet schöne Statistik-Funktionen. Auch bei Events macht es erhebliche Unterschiede, ob sie über das Profil oder über die Seite angelegt werden. Manchmal brauchen wir die einen, manchmal die anderen Funktionen. Deshalb würden wir - zumindest am Anfang - jedem Museum diese Doppelstrategie empfehlen. Auch wenn es in Bezug auf das Profil gewisse Risiken wegen der FB-Regularien gibt.
August 24, 2010
Hallo Lippert,
danke für die Klarstellung dieser Fehlinterpretation!
Ich habe den Satz "Hier schreibt Werner Lippert, Direktor des NRW-Forum Düsseldorf. Bitte folgen Sie uns weiter auf auf http://www.facebook.com/nrwforumduesseldorf" so interpretiert, dass dieses Profil eher zu Ihrem "privaten" Profil geworden ist, NACHDEM die neue Seite aufgebaut wurde.
Der Tipp der Doppelstrategie ist auch der, den ich einem Dresdner Kulturzentrum jetzt gegeben habe! Wenngleich ich darauf hinweisen möchte, dass die Unternehmensseite in diesem Fall besser nicht über das bereits bestehende "falsche" Profil angemeldet werden sollte, da mit einer Löschung dieses auch die Löschung der verknüpften Seite zusammen hängen könnte.
Ich bin mir aber übrigens 100%ig sicher, dass Facebook Museen eher nicht einfach so löschen würde! So viel Imagebewusstsein haben die dann doch :-)
August 25, 2010
Der Konzeptspeicher ist gerade leider nicht zu erreichen und habs noch nicht gelesen, aber ich will auch mal meinen Senf anbieten. Facebook hat ja nun 500 Mio Nutzer, so laut Statistik. Ist es wirklich so, dass es weltweit und über diese Riesenzahl immer wirklich nur eine recht begrenzte Art und Weise an Strategien gibt? Ist es nicht so, dass gerade "Zweckentfremdungen" wegweisend im Web waren? Der @-Replay in Twitter ist auch keine Erfindung der Gründer, sondern der Nutzer.
Natürlich gibt es ein "besser" und "weniger", aber "richtig" und "falsch" passt ja eigentlich nicht ins Web, oder?
August 25, 2010
Steffen, es geht nicht um "Strategien"! erst recht nicht um Marketing-Strategien oder Social Media Stragien, denn Strategien bestehen auch immer aus Inhalten! Über diese wurde aber nicht gesprochen. Es ging um rein formelle Dinge, vergleichbar mit Diskussionen darüber, ob ein Unternehmen kostenpflichtige Hotlines nutzen sollte usw. usw. - Und NEIN, da gibt es kein "richtig" und kein "falsch", aber es gibt Meinungen! Und meine Meinung bzgl. nicht privater Nutzung von Privatprofilen habe ich kund getan und das auch nur auf meinem popeligen Privatblog. Und ausversehen am Beispiel der SKD. Den Artikel haben ja nicht mal 200 Leute gelesen, hätte ich stat der SKD die "Doppellotte" oder "Coloradio" einen der zig Immobilienmakler genommen, wären es bestimmt nicht mal 20 geworden
August 25, 2010
Sebastian, habsch deinen Serverproblem ja prima jenutzt ;)
August 25, 2010
Folgende aktuelle Idee von mir passt überhaupt genau zu diesem Thema ->
http://www.kultur2punkt0.de/2010/eine-datenbank-uber-die-nutzung-von-social-media-in-kultureinrichtungen--88
Vielleicht hat dazu ja jemand weitere Ideen, oder kann es mir erfolgreich ausreden.