Die Zeitungen in Dresden verlieren weiter an Auflage: Im zweiten Quartal 2010 haben alle vier Dresdner Tageszeitungen weniger Exemplare als im Vorjahresquartal verkauft (s. Tabelle, Quelle: IVW-Auflagendienst II/2010). Damit liegen die Regional- und Boulevardzeitungen in Dresden im bundesdeutschen Trend, wie der Branchendienst Meedia weiß (vgl. "Meedia": "IVW: Regionalzeitungen verlieren deutlich").
Nicht besonders sind die Zahlen für die beiden Boulevard-Blätter "BILD" und ""Mopo": Deutlich über 2.000 Exemplare weniger im Einzelverkauf muss die Lokalausgabe der "BILD" hinnehmen (-4,31 %, jetzt noch 51.637 Einzelverkauf-Exemplare), bei der Dresden-Ausgabe der "Morgenpost" sind es über 3.000 Käufer weniger am Abverkaufspunkt (-7,66%, 43.184 EV-Exemplare).
Auf gewohntem Niveau hält sich die "DNN"-Auflage (26.153 Verkaufte). Erstmals ist allerdings die Zahl der Abonnenten unter die 23.000er Marke gesunken. Platzhirsch in der Stadt ist und bleibt die Regionalausgabe der "Sächsischen Zeitung" mit 91.610 verkauften Exemplaren - immerhin sind auch hier wie bei der "DNN" die Auflagen-Rückgänge größtenteils deutlich unter 3% geblieben.
Noch mehr Zahlen gefällig? Auch diverse Kostenlostitel sowie der Kiosk-Titel "Sax" melden der IVW ihre verkaufte bzw. verbreitete Auflage. Veränderungen sind dabei kaum festzustellen - mit einer Ausnahme: "Spiesser - die Jugendzeitschrift" hat die Auflage pro Exemplar um über 200.000 Exemplare gesenkt, dafür die Erscheinungsweise auf sechs Ausgaben im Jahr erhöht (vgl. "wuv.de"). Ansonsten bleibt bei den Dresdner Medien alles wie es ist. Eine kleine Übersicht:
Kauftitel (verkaufte Exemplare)*:
Sax - das Dresdner Stadtmagazin (mtl.): 5.679
Kostenlose Titel (verbreitete Auflage):
Blitz! Dresden (mtl.): 30.813
Dresdner Kinokalender (mtl.): 17.963
Dresdner Kulturmagazin (mtl.): 34.350
Frizz - das Magazin für Dresden (mtl.): 17.963
port01 - city flash Dresden (mtl.): 8.647**
Spiesser - die Jugendzeitschrift (6x/Jahr): 766.328
Alle Auflagen - auch im Vergleich zu den vorangegangenen Quartalen - sind bei IVW.de einzusehen. Sie gelten als Qualitätskriterium für Print-Medien, prüft doch die IVW völlig unabhängig von den Verlagsinteressen die wirklich gedruckte bzw. verkaufte Auflage. Ansonsten könnte man den Anzeigenkunden ja auch Fantasiezahlen erzählen, wie oft die eigene Zeitschrift verkauft bzw. ausgelegt worden sei - wie jüngst erst bei der Zeitschrift "Skunk" vorgekommen.
Anmerkungen:
*Die verkaufte Auflage von "Prinz Dresden" wird nicht gesondert ausgewiesen - hier ist bei der IVW nur die bundesweite Auflage zu finden. Weitere Kauftitel aus Dresden wie beispielsweise "Disy" oder das "Top Magazin" sind nicht in der IVW gemeldet. Wohl aus gutem Grund...
**port01: Nicht zu verwechseln mit der bundesweiten Auflage aller Regionalausgaben zusammen.
Juli 27, 2010
Kleinkrieg oder Kleingeist?
Seit einigen Monaten wird in den digitalen Informationskanälen, in denen der Initiator von "Flurfunk Dresden" eine Hauptverantwortung trägt, immer mal wieder mit brachialer Sprachgewalt auf das Jugendmagazin Skunk eingehauen.
Irgendwann muss den Herausgebern (Die Kaderschmiede GbR) und Redakteuren (10+ zwischen 16 und 26) schon die Frage gestattet sein, ob hier noch berechtigte objektive Kritik im Rahmen eines journalistischen Ethos geübt oder ein medialer Kleinkrieg gegen ein den Wechselfällen des Werbemarktes besonders ausgesetztes unabhängiges Mitteilungsorgan von Schülern und Studenten für Schüler und Studenten geführt wird.
Ja, im vergangenen Jahr wurden - durch den damaligen Objektleiter und Verantwortlichen für die Skunk Herrn Peter Dyroff in Eigenregie veranlasst - weniger Exemplare in Druck gegeben, als gegenüber den Werbepartnern angegeben. Diese Einzelaktion war weder von den Herausgebern veranlasst noch geduldet. Die Konsequenz daraus war die sofortige Kündigung gegenüber Herrn Dyroff und eine unverzügliche Anzeige bei den zuständigen Strafverfolgungsbehörden. Und dies bei völliger Transparenz gegenüber den Werbepartnern und der interessierten Öffentlichkeit. Das Geschehene ist durch Nichts zu rechtfertigen und hat die Skunk-Macher viel Vertrauen gekostet. Dieses wird gerade im Sinne des wirklich engagierten und motivierten Nachwuchses der schreibenden Zunft mühsam und gegenüber allen Beteiligten mit der größtmögliche Offenheit an Zahlen und Summen wieder aufgebaut. Durch die Art und Weise des ständigen Verweises auf die jüngste Vergangenheit, die - nochmals gesagt (!) - durch eine Einzelaktion geprägt wurde, wird eine 13-jährige Erfolgsgeschichte ohne Maß und Ethos in den Schmutz getreten.
Falls das Ziel sein sollte, auf diese Weise unliebsame Konkurrenz auszuschalten, ist der Weg untauglich - Skunk bleibt bissig, tummelt sich weiter auf dem Markt und wird mit großer Leidenschaft von alten Lasten befreit.
Falls es um Persönliches geht, ist der Weg unredlich und von Kleingeist geprägt - man schlägt nicht auf junge Leute ein, die Spaß am professionellen textlichen Experimentierten haben, wenn man die Macher nicht mag.
Falls es um Vergangenes und Vergangene geht, ist der Endpunkt einer möglichen Kampagne nun erreicht - Herr Dyroff hat mit Skunk nichts mehr zu tun!
Also: Worum geht es? Und: Geht es so weiter? Lassen Sie Herausgeber und Redakteure der Skunk bitte nicht ungläubig im Regen stehen!
Besser noch: Hören Sie einfach damit auf - Wir haben uns die zweite Chance mehr als verdient!
Falk Werner Orgus
Gesellschafter
Die Kaderschmiede GbR
Juli 27, 2010
Sehr geehrter Herr Orgus,
vielen Dank für Ihr Interesse an meinen digitalen Aktivitäten. Da Sie die Frage stellen nach meiner Motivation:
Ich fühle mich der Wahrheit verpflichtet. Weder habe ich ein persönliches Interesse an der "Causa Skunk" noch ein wirtschaftliches. Gegen die Unterstellung der "brachialen Sprachgewalt" verwahre ich mich.
Selbstverständlich muss ein Unternehmen, dass im Medienmarkt unterwegs ist und mit falschen Auflagenzahlen seine Anzeigenkunden täuscht, damit leben, dass darüber - auch im Nachgang - berichtet wird. Und selbstverständlich gehört es zur journalistischen Sorgfaltspflicht, dann nicht einfach den Beteuerungen des Verlegers zu glauben, dass das in Zukunft nicht mehr vorkomme und jetzt alles viel besser sei.
Dass Sie einen Rücklink in der Besprechung der Auflagen als Teil einer Kampagne betrachten, ist maßlos übertrieben. Dass ich das Beispiel "Skunk" anführe, um darauf zu verweisen, warum eine IVW-Listung sinnvoll ist - damit müssen Sie jetzt und in Zukunft leben.
Wenn ich mir einen Rat erlauben darf: Statt hier darum zu betteln, dass ich nicht mehr berichte oder auf die alten Geschichten verweise, sollten Sie lieber für positive PR sorgen. In diesem Falle wäre zum Beispiel ein einfacher Weg (gewesen), den Titel bei der IVW anzumelden. Oder tatsächlich mal "bissige" Geschichten im Heft zu haben, die erwähnenswert sind. Oder eine Mitteilung heraus zu geben, was nun aus der Anzeige gegen Herrn Dyroff geworden und ob er tatsächlich verurteilt worden ist.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Stawowy
P.S.: Bitte richten Sie Ihrem Mit-Herausgeber aus, dass ich grundsätzlich nicht auf E-Mails mit Wunsch auf "Mitarbeit" bei presseclub-dresden.de antworte, in denen schon der Produktname falsch geschrieben ist. Auch nicht, wenn er damit droht, den Vorstand des Presseclubs anzuschreiben.