Sergej Lochthofen, langjähriger Chefredakteur der "Thüringer Allgmeinen", ist mit sofortiger Wirkung nicht mehr im Amt. Wie "Spiegel Online" berichtet, ist er seit Dienstag (gestern) freigestellt. Titel der SPON-Meldung: "Nach Nazi-Vergleich: WAZ-Gruppe entlässt Chef der "Thüringer Allgemeinen".
Ursprünglich hatte die WAZ-Gruppe die Ablösung Lochthofens und die Übergabe an Paul-Josef Raue für Januar angekündigt. Die Ablösung hatte für ein breites Medienecho sowie Proteste bei Lesern und Mitarbeitern geführt. Die "Sächsische Zeitung" etwa brachte ein ausführliches Porträt und schrieb, er habe sich "bundesweit als Stimme des Ostens" profiliert ("'Sippenhaft wie bei den Nazis' – Ablösung eines Chefredakteurs sorgt für Kritik"). Eine Mitarbeiterversammlung veröffentlichte eine Erklärung und forderte die Rücknahme der Absetzung.
Spiegel Online berichtet weiter, dass die "Thüringer Allgemeine" am Samstag ausführlich über den Führungswechsel berichtete sowie eine Seite mit Leserbriefen veröffentlichte.
Weiter Berichte zur Entlassung von Lochthofen sind u.a. bei MDR Online ("Journalistenverband gegen Lochthofens Ablösung", 27.11.; "Protest gegen Lochthofen-Abberufung", 28.11.), sueddeutsche.de ("Das ist sippenhaft", 27.11.) und in der "FAZ" zu finden ("Thüringer Allgemeine: 'Sippenhaft wie in der Stalin-Zeit'", 26.11.). Einen guten Überblick über die Berichterstattung liefert Google News mit über 40 Treffern.
Lesehinweis I: Der Branchendienst Meedia hat einige Hintergründe für die Entscheidung der WAZ aufgeschrieben. Zitat: "Lochthofen, soviel dürfte klar sein, war ein starker Chefredakteur, aber auch ein sehr eigenwilliger und unnahbarer." Titel der Meedia-Geschichte: "WAZ: die Hintergründe des Falls Lochthofen".
Lesehinweis II: Das Pottblog hat eine kommentierte Linkliste zur Causa Lochthofen erstellt. Titel: "Thüringer Allgemeine und die Lochthofen-Affäre: Links und Interview mit Kajo Döhring (DJV)".
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