Dresden Fernsehen zeigt künftigt Zusammenfassungen von Stadtratssitzungen. "Im Moment werden die technischen Testläufe durchgeführt", heißt es auf der Webseite des Senders. Voraussichtlich im Februar soll die erste Sendung zu sehen sein.
Laut "Sächsischer Zeitung" werde erstmals die Sitzung am 12. Februar aufgezeichnet. "Die Höhepunkte der Sitzung sollen am darauffolgenden Wochenende ausgestrahlt werden. Vorgesehen ist eine Sendungsdauer von zwei bis zweieinhalb Stunden", berichtet die Zeitung unter dem Titel: "Stadtratsfernsehen startet im Februar".
Eine Live-Übertragung sowie die Ausstrahlung ins Internet sei aber nicht geplant - die Beteiligten verweisen auf strenge Datenschutzbestimmungen. Laut dem Bericht löst Oberbürgermeisterin Orosz damit ein Wahlkampfversprechen ein.
"Für uns ist das ein wertvoller Inhalt", zitiert die "Sächsische Zeitung" die Dresden-Fernseh-Studioleiterin Anja Herrmann. Trotzdem nimmt der Sender Geld für die Ausstrahlung: "Merkwürdig ist zudem, dass ein privater Fernsehsender öffentliche Gelder für die TV-Übertragung bekommen soll. Da bleiben Fragen", kommentiert "SZ"-Lokal-Redakteur Peter Ufer ("Versprechen mit Merkwürdigkeiten") - ohne die Fragen dann auch zu stellen.
Laut der 6. Funkanalyse zum Lokalfernsehen vom Mai 2008 kann das Lokalfernsehen in Sachsen 1,8 Mio Zuschauer erreichen - aber nur 19% der Zuschauer, die das Programm empfangen können, schalten mindestens 1x die Woche ein. Diese 900.000 wöchentlichen Zuschauer verteilen sich auf insgesamt 60 Lokalsender (vgl. "Nur wenige schauen täglich Lokal-TV").
Der Stadtrat ist nicht das erste Gremium in Dresden, dass durch die (in)direkte Übertragung versucht, mehr Transparenz zu schaffen. Schon jetzt sind Landtagssitzungen live im Internet zu verfolgen - auf der Webseite des Landtages.
Januar 23, 2009
Nach meinen Erfahrungen mit Dresden Fernsehen sendet der Laden alles, was Geld bringt. Wenn ein Ereignis nicht gesponsort wird, findet es im Dresden Fernsehen nicht statt. Also wird das Rathaus-TV eine Art kommunale Staatsberichterstattung im Sinne des zahlenden Kunden werden. What´s next? Bekommt die Sächsische Zeitung Geld dafür, dass sie aus den Sitzungen berichtet? Ich habe nichts dagegen, dass Lokalsender eine öffentliche Förderung bekommen, aber bezahlte Sendungen eines öffentlichen Auftraggebers sind der falsche Weg.
Januar 31, 2009
"Die Stadtratssitzungen von zu Hause aus zugänglich zu machen ist eine gute Idee und längst überfällig. Die geplante Variante bringt jedoch mehrere Nachteile mit sich",
heißt es im Blog Umgebungsgedanken: http://umgebungsgedanken.momocat.de/2009/01/23/stadtrat-tv-in-dresden/
Juni 10, 2010
Dank Dresden-Fernsehen schaue ich mir jede Stadtratsitzung an. In der letzten Sitzung hatte man den Eindruck, daß einige Räte bei der Abstimmung in Sachen Operette und Neumarkt gar nicht wußten worüber sie abstimmten. Auch die Oberbürgermeisterin machte einige Male einen etwas verwirrten Eindruck. Aber eine persönliche Meinung ist sowieso nicht gefragt, also schaut man auf seinen Fraktionsnachbarn, dann wird es schon stimmen.
Wir wünschen uns weniger, aber mehr kompetente Stadträte.
Übrigens, der Redebeitrag von Stadträtin Frau Müller war nur peinlich!
März 11, 2012
Der Stadtsender hat sich zunehmend zum Werbesender entwickelt.
Bringt Dresden nicht genug gewinnbringende Werbung greift man auf Leipzig und Chemnitz zurück.
Für Sachsens Landeshauptstadt zu wenig.