Nach dem flächendeckenden Start des digitalen Antennen-Fernsehens DVB-T für Sachsen im Sommer diesen Jahres hat die Sächsische Landesanstalt für Medien SLM jetzt den Weg frei gemacht für weitere Lizenzen im Freistaat. Der Medienrat hat in seiner Sitzung vom 20. Oktober "einen vordringlichen Bedarf an DVB-T- Übertragungskapazitäten für die Versorgung der Städte Chemnitz, Dresden, Leipzig, Landkreis Bautzen, Vogtlandkreis und Landkreis Zwickau festgestellt." Mit anderen Worten: Die Lizenzen für diese Städte und Kreise werden nun ausgeschrieben.
Ob mit der Ausschreibung der Lizenzen auch der Weg frei ist für das zweite lokale Fernsehen, wie es von ElbTV angekündigt worden ist, geht nicht aus der Mitteilung der SLM hervor. Auch nicht, ob und mit welchen Beschränkungen die Lizenzen vergeben werden. Mit der neuen Verbreitungstechnik trägt jedenfalls das Argument der Frequenzknappheit nicht mehr, mit dem die sächsischen Lokal-TV-Stationen bislang vor möglichen Wettbewerbern geschützt waren.
Schon jetzt sind in Sachsen via DVB-T insgesamt elf öffentlich-rechtliche Programme zu empfangen: ARD, ZDF, MDR, RBB, WDR, BR, Arte, 3Sat, Phoenix, Eins Festival, der Kika und der ZDF Dokukanal. In Leipzig sind dank des Pilotprojekts Überallfernsehen lokal außerdem weitere Sender, u.a. ein digitaler Ableger von Leipzig Fernsehen, zu empfangen. Große private Sender wie RTL oder Pro7 beteiligen sich in Sachsen bislang nicht an dem Verbreitungsweg. Bis zum 31. Dezember 2009 wird die analoge terrestrische Verbreitung, das klassische Antennenfernsehen, in Sachsen abgeschaltet.
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