Der Deutsche Journalistenverband Sachsen (DJV) hat mit einem offenen Brief auf den Twitter-Fehltritt der sächsischen Bundestagsabgeordneten Bettina Kudla (CDU) reagiert. In dem von der ersten Verbandsvorsitzenden Ine Dippmann unterschriebenen Brief bringt der DJV Sachsen sein Befremden über die Verunglimpfung des türkischen Journalisten Can Dündar durch Kudla zum Ausdruck (vgl. Flurfunk vom 9.9.2016: "Nach Witz über Namen: Shitstorm gegen MdB Bettina Kudla").
Wörtlich heißt es in dem Brief:
"Hasskommentare im Netz befördern die Spaltung unserer Gesellschaft; sind immer wieder auch die Vorstufe zu physischer Gewalt. Während die Bundesregierung versucht, diese Entwicklung zu bremsen, befeuern Sie sie mit Ihrem tweet. Die öffentliche Verunglimpfung von Can Dündar offenbart in eklatanter Weise mangelnden Respekt vor der Person und der Arbeit des Kollegen."
Und weiter:
"Nun mögen Sie diese Verdienste des Journalisten Can Dündar gering schätzen, das ist Ihr gutes Recht. Sein Recht ist es, nicht von Ihnen beleidigt zu werden."
Der DJV bemängelt, dass Kudla es bislang versäumt hat, sich bei Dündar via Twitter zu entschuldigen - und begrüßt, dass sich die CDU-/CSU-Bundestagsfraktion von Kudlas Tweet distanziert habe.
Zum Abschluss heißt es:
"Erinnern Sie sich an das, was gute Kinderstube ausmacht, kehren Sie zurück zu sachlicher Auseinandersetzung und vor allem entschuldigen Sie sich bei Can Dündar!"
Der Brief ist als PDF auf der Seite des DJV Sachsen zu lesen.
September 12, 2016
Interessant zu wissen, wem die CDU/CSU so alles Heimat und Stimme gibt!
Neuerdings hat sich also auch die Leipziger Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla auf peinlichste Weise ausfällig geoutet. Sie hat sich damit in die Riege von Frau Steinbach, die immer noch im Fraktionsvorstand der Union sitzt, und Konsorten aufgeschwungen. Aber auch auf regionaler Ebene sind derartige peinliche Gestalten, die auch bundesweit, z.T. sogar weltweit, durch ihre Ausfälle bekannt geworden sind, immer wieder in Erscheinung getreten. Ich erinnere an die unsägliche Frau Boher, die immer noch Mitglied der CSU und der örtlichen CSU-Fraktion im Gemeinderat in Zorneding ist. Ich erinnere an Herrn Wilms, dessen Parteiausschluß aus der (Rheinland-pfälzischen) CDU wohl irgendwie "stecken geblieben" ist.
"Die Kommentare anderer Leute:
teils Verschwörer der übelsten Sorte,
teils dumpfbackige, hirnlose Beute
einer versponnenen, verbohrten Kohorte."
In seinem Song "Der Tastatur-Revoluzzer" hat Sigismund Ruestig das hemmungslose Posten und Kommentieren in den digitalen Medien - wie derzeit speziell bei Flüchtlingsthemen anschaulich in vielen Communities dokumentiert - aufs Korn genommen:
http://youtu.be/sBom50KrkBk
Viel Spaß beim Anhören.