Bereits am vergangenen Mittwoch hat das Bundeskartellamt die Chemnitzer Verlag und Druck GmbH und Co. KG, das Mutterhaus der "Freien Presse", durchsucht. Das bestätigt ein Sprecher des Kartellamts gegenüber Flurfunk Dresden.
In einer kurzen Mitteilung teilt die Bundesbehörde auf Nachfrage mit:
"Die Behörde geht dabei dem Verdacht nach, dass es zwischen Zeitungsverlagen zu einer verbotenen Gebietsaufteilung über die Verbreitung ihrer jeweiligen Anzeigenblätter in Sachsen gekommen ist. Von den Durchsuchungsmaßnahmen waren nur solche Teile der Verlagshäuser betroffen, die keinerlei Bezug zur redaktionellen Tätigkeit der Unternehmen aufweisen. Die Durchsuchungsaktion dient der Sicherung von Beweismitteln, die diesen Vorwurf bestätigen oder entkräften können. Bis zum Abschluss des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung."
Die "Freie Presse" selbst hat heute (14.6.2015) in einer kurzen Meldung auf der Wirtschaftsseite über die Ermittlungen des Kartellamtes berichtet. Dort ist zu lesen:
"Hintergrund sind Vorwürfe, beim Kauf der WVD-Mediengruppe unlauter gehandelt zu haben. Dabei geht es unter anderem um Titelrechte an dem Anzeigenblatt 'Wochenspiegel'. Der Verlag hat dem Kartellamt nach eigenen Angaben seine Unterlagen zur Verfügung gestellt. Nach Auskunft der Geschäftsführung ist der Kauf der WVD-Mediengruppe seinerzeit beim Kartellamt ordnungsgemäß angemeldet worden."
Weiter heißt es, "der Verlag habe selbst Interesse daran, dass die Vorwürfe aufgeklärt werden."
Titel der "Freien Presse"-Meldung: "Kartellamt ermittelt gegen Verlag".
Juni 15, 2015
Nehmen wir mal einen kurzen Moment - trotz der Prämisse unschuldig bis zum Beweis des Gegenteiles - an, die Anschuldigungen des Kartellamtes seien wahr. Dann würde es natürlich nicht einer gewissen Ironie entbehren, dass sich die Freie Presse ihre Monopolstellung in Chemnitz erst teuer erkauft hat, dann von ehemaligen Wochenspiegel-Mitarbeitern dank Wochenendspiegel-Neugründung um die verdient geglaubten Lorbeeren gebracht wurde und nun vielleicht doppelt zahlen muss. Ganz theoretisch natürlich. Denn wie die Freie Presse ja selbst schreibt, ist der Chemnitzer Verlag an einer umfassenden Aufklärung interessiert und sicher ganz unschuldig. Monopol? Wir doch nicht!
Was würde eigentlich passieren, wenn sich die Ermittlungen des Kartellamtes als wahr erweisen? Die drohen ja vermutlich nicht nur mit erhobenem Zeigefinger und haben schon manchem Kaffee- oder Schokoladenimperium saftige Geldstrafen für Marktabsprachen aufgebrummt. Was natürlich dann immer noch geht: Spendenaufruf oder Abopreiserhöhung. Natürlich auch rein theoretisch.
Juni 15, 2015
Längst fällig, dass der Schiri die empörten Proteste erhört und das Spiel in die Verlängerung geht. Manch Trainer sah sich wohl schon einen AugenBlick lang ganz oben thronen. Aber nein! Vergleiche hinken bekanntlich. Fairplay sieht anders aus.