Das kostenlose Anzeigenblatt "BLICK" lässt den "Wochenspiegel Sachsen" weiter bestehen – zumindest den Titel: Mit Einstellung des "Wochenspiegel Sachsen" (vgl. Flurfunk Dresden vom 15.7.2014: "'WochenSpiegel Sachsen' wird eingestellt") hat der direkte Wettbewerber die Titel- und Domainrechte übernommen.
Über dem "Blick"-Logo steht also nun: "Ihr Lokalanzeiger und Wochenspiegel" (s. Ausriss).
Ein Verlagssprecher bestätigt gegenüber Flurfunk Dresden den Kauf der Rechte direkt nach der Einstellung – der Wettbewerber habe eine Bekanntheit vor allem bei Anzeigenkunden gehabt, die man nutzen wolle.
"Blick" erscheint Mittwochs und am Wochenende mit einer Auflage von 733.444 (Mittwochs) bzw. 667.569 Exemplaren (Wochenende) in fünf Regionalausgaben: Chemnitz, Mittel- und Westsachsen, Vogtland und Erzgebirge (alle Angaben laut Mediadaten). Das kostenlose Anzeigenblatt gehört genau wie der "Sächsische Bote" (erscheint in Dresden und Umgebung) zur "Freien Presse".
Mit der Einstellung des WochenSpiegel Sachsen" war der "Blick" den direkten Wettbewerber losgeworden – allerdings nicht im Erzgebirge: Dort erscheint weiterhin der "WochenSpiegel Erzgebirge", der in einem eigenständigen Verlag erscheint.
Die beiden "WochenSpiegel" hatten bis zur Einstellung der Sachsen-Ausgabe kooperiert – was beispielsweise über die gemeinsame Präsentation im Internet zu erkennen war. Aber auch das hat sich geändert.
Unter der Domain wochenspiegel-sachsen.de findet sich nun ein Erklärtext der Geschäftsführung, den wir hier als Screenshot und im Wortlaut dokumentieren:
"Liebe Leserinnen, liebe Leser,
sehr geehrte Geschäftspartner,die Mediennutzung und somit der Medienmarkt haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Neben den klassischen Medien Print, TV, Radio gewinnen die digitalen Medien mehr und mehr an Bedeutung. Auch der regionale Werbemarkt spürt diese Veränderung und muss sich neuen Herausforderungen stellen.
Dies erkennend leitete der WochenSpiegel Sachsen Verlag geeignete Maßnahmen ein, um das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen. In Teilbereichen konnten wir hier Erfolge verzeichnen.
Nunmehr, als Folge der Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes mit Wirkung zum 01.01.2015, wird der Verlag mit erheblichen Kostensteigerungen in der Zustellung des WochenSpiegel konfrontiert. Die wirtschaftliche Situation des WochenSpiegel Sachsen Verlags wird sich dramatisch verschlechtern.
Die Gesellschafter und die Geschäftsführung sehen sich gezwungen, das Erscheinen des „WochenSpiegel“ mit der letzten Ausgabe am 16.07.2014 einzustellen. Der Geschäftsbetrieb wird stillgelegt.
Wir bedauern diesen Schritt, sehen aber keine Chance den Verlag aus seiner defizitären Situation zu führen. Ein ganz besonderer Dank gilt unseren MitarbeiterInnen, die mit Ihren Ideen und Ihrer Ausdauer versucht haben, dem Verlag eine wirtschaftliche Perspektive zu geben.
Wir wünschen Ihnen allen für die Zukunft viel Erfolg.
WochenSpiegel Sachsen Verlag GmbH
Geschäftsführung"
Der gesamte Markt der kostenlosen Anzeigenblätter befindet sich derzeit in starker Bewegung (über die Entwicklungen im Freistaat haben wir immer wieder berichtet). Hintergrund ist der ab 1.1.2015 geltende Mindestlohn, der die Verteilung der kostenlosen Blätter erheblich verteuert.
Erst gestern wurde bekannt, dass der Kaufland-Konzern die selbstorganisierte Verteilung seines wöchentlichen Werbeblatts "Tip der Woche" beendet. Davon sind bundesweit 55.000 Zusteller betroffen (vgl. newsroom.de: "Kaufland stellt eigene Verteilung ein: 55.000 'Tip-der-Woche'-Zusteller verlieren Job").
September 27, 2014
Heißt es nicht eigentlich, mit fremden Federn schmückt man sich nicht? Und wenn man die Titelrechte schon kurz nach Einstellung Mitte Juli erworben hat, warum lässt man dann zwei Monate verstreichen, um sich das Logo auf die eigenen Fahnen zu schreiben? Läuft es in der eigenen Akquise so schlecht, dass der Blick das nötig hat? Oder hat man Angst vor einer Neuerscheinung und will nun Flagge zeigen? Warum nicht gleich noch Blitzpunkt mit vorne drauf oder Chemnitzer Anzeiger? Damit auch alle bisherigen Anzeigenblätter der Stadt
Im November 2013 verkaufte DD+V seine Anteile am WochenSpiegel-Sachsen Verlag bis auf 25 Prozent an die Weiss-Gruppe. Gleichzeitig wird der Kauf der WVD-Mediengruppe (Muttergesellschaft des WochenSpiegel Sachsen Verlages) an die Freie Presse vom Bundeskartellamt genehmigt. Eine komplette Übernahme der Firma inklusive WochenSpiegel wäre vom Kartellamt nicht genehmigt worden. Und nun - schupp die wupp - hat man zumindest den Namen doch unter eigener Regie. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
September 29, 2014
Ein Gespenst geht um in Chemnitz und Umgebung - das Gespenst einer neuen kostenlosen Wochenzeitung. Das Referendum zum auswechseln des Nischels gegen einen Rockefeller ist gescheitert.
Trotz akquirierter monopolistischer Vorherrschaft machen die Moskitos den Elefanten zu schaffen. Ja mit den Federn glaubt man nun einen Huhn ähnlicher zu sein. Wobei die Elefantenspuren
über die ganze Prozesskette vom Austräger über externe Dienstleister Medienberater,.... bis zum Kunden sichtbar sind.
Auch in ein sozialverträgliches Auffangbecken (Blitzpunkt,WVD...) setzte man gelegentlich Killerhaie hinein. Diese Quantität ist nun so "groß" geworden, dass eine neue Qualität (das Gespenst) entsteht. Die lieben selbstgeschnitzten Nussknacker verhindern die Medien(monopol)union!