Update/Nachtrag/Hinweis vom 2.4.2014: April, April, werte Flurfunk-Dresden-Leser. Bei der hier vorliegenden Meldung handelt es sich um einen Aprilscherz.
Aber das war Ihnen sicher gleich bei der ersten Lektüre aufgefallen, richtig?
Paukenschlag für Dresdens Medienszene: Nach Flurfunk-Dresden-Informationen kauft das Dresdner Druck- und Verlagshaus (kurz: DD+V) den Dresdner Fernsehturm. Das größte Dresdner Medienhaus ("Sächsische Zeitung", "Morgenpost Sachsen") übernimmt den Turm von der Deutschen Telekom für einen zweistelligen Millionenbetrag.
Eine entsprechend vertrauliche Übernahmeoption soll heute im Dresdner Rathaus unter Beisein von Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz unterzeichnet werden. Die DD+V schlüpft damit in die Rolle des privaten Investors, der derzeit gesucht wird, um den Fernsehturm möglichst schnell wieder zur touristischen Attraktion zu machen.
Der Dresdner Fernsehturm hatte in jüngerer Zeit einige Schlagzeilen gemacht: Zunächst hatte sich eine Bürgerinitiative für die Wiedereröffnung des Fernsehturms stark gemacht und eine Online-Petition gestartet. Die rund 11.000 Unterschriften sollen laut Medienberichten am 9.4.2014 von Kabarettist Uwe Steimle an Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert übergeben werden (vgl. SZ-Online vom 18.3.2014: "Steimle übergibt Fernsehturm-Petition").
Daraufhin entstand ein kleines Kommunalwahlkampf-Gerangel: Zunächst hatte die Dresdner FDP auf das Thema aufgesattelt und eine Stiftung ins Spiel gebracht (vgl. SZ-Online vom 28.3.2014: "Stiftung soll Fernsehturm retten"), dann hatte auch Orosz (CDU) Druck gemacht, um die Sache voranzubringen.
Schon die Übergabe der Petition durch Steimle, der ja regelmäßig mit der "Morgenpost" klüngle, sei von der DD+V eingestielt worden, so Insider. Aus gut informierten Kreisen ist zu hören, dass der Deal innerhalb kürzester Zeit zustande gekommen sei - man habe gerade einmal drei Wochen verhandelt.
Nach den Insider-Informationen wird die Telekom weitergehende Nutzungsrechte für die Technik auf dem Turm behalten. Den Kaufpreis will die DD+V mit einer Preiserhöhung der beiden Zeitungen "Mopo" und "SZ" finanzieren – mit jedem Zeitungskauf könnten die Dresdner so die Wiedereröffnung des Fernsehturm unterstützen. Die Frage, ob die Übernahme des Fernsehturms ein Versuch sei, die schon seit Jahren schwächelnden Auflagen der Zeitungen zu stützen, mag so niemand kommentieren.
"Der Fernsehturm als touristische Attraktion passt perfekt in unser Portfolio", sagt ein leitender DD+V-Mitarbeiter, der namentlich nicht genannt werden will. Das Mutterhaus der "Sächsischen Zeitung" hatte in den vergangenen Jahren sein Geschäft schrittweise auch auf touristische Dienstleistungen, etwa mit der Übernahme der Dresdner Tourist Information und eines Taxi-Unternehmens, ausgedehnt.
"Wir wollen das Restaurant im Turm möglichst schnell sanieren und wieder eröffnen", heißt es aus dem Zeitungshaus. Auch sei eine Nutzung für den geplanten eigenen TV-Betrieb nicht ausgeschlossen – immerhin handle es sich ja um einen Fernsehturm. Einen Eröffnungstermin habe man ebenfalls schon im Visier: "Spätestens in einem Jahr wollen wir das Restaurant wieder öffnen, also am 1. April 2015", so der Insider. Mitarbeit: Maria Grahl
Kommentar hinterlassen