Ich muss ja zugeben: Ich habe die Meldung in der "Sächsischen Zeitung" am 1.4.2011 zunächst für einen mittelmäßigen Aprilscherz gehalten. Ich hätte ja auch mal im iTunes-App-Shop nachschauen können - soweit bin ich aber nicht gekommen.
Es ist also kein Scherz: SZ-Trauer, das Trauerportal der "Sächsischen Zeitung", hat seit Anfang des Monats eine eigene iPhone-App. Mit der Gratis-App können Todesanzeigen, Danksagungen und Hinweise zum Jahresgedenken gesucht und gefunden werden; die App ermöglicht beispielsweise die Suche nach Namen oder konkreten Veröffentlichungdaten. Virtuell können auch Kerzen angezündet werden.
In der Meldung der "Sächsischen Zeitung" mit dem Titel "SZ-Trauerportal als App" heißt es:
"Anzeigen sind als 1:1-Kopie der Zeitungsanzeige oder Textversion ansehbar. Nur wer eine klassische, gedruckte Anzeige schaltet, kann den Service auf sz-trauer.de nutzen – und damit letztlich dafür sorgen, dass Bekannte oder Verwandte auch per Smartphone ihre Anteilnahme ausdrücken können."
Der Schritt zur App ist eine konsequente Rückbesinnung auf das, was die Lokalzeitung einst stark gemacht hat: den Lokaljournalismusdie Anzeigen. Die Trauer-App ist dabei die erste App der "Sächsischen Zeitung".
Der Schritt ist aus strategischer Sicht nur konsequent: Die Traueranzeigen waren lange Zeit genau wie die Stellenanzeigen ein Alleinstellungsmerkmal der Lokalzeitung. Bei den Stellenanzeigen sind die Felle längst weggeschwommen - sucht man im iTunes-Shop aber nach Trauer, kommt nur eine vergleichbare App der "Heilbronner Stimme". Die "Sächsische Zeitung" ist also mit der Geschichte ganz vorn dabei.
Im iTunes-Shop findet sich die App in der Rubrik "Lifestyle" - auch ein Statement, irgendwie.
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