Das Web 2.0 wird für traditionelle Medien immer attraktiver, es ist ein weiterer Kommunikationskanal zwischen Leser und Medium. Auch die "Sächsische Zeitung" ist bei Twitter, Facebook und den VZ-Netzwerken (präsentiert die Edelprofile von Dresden und Sachsen) vertreten, und sammelt dort fleißig Fans und Follower.
Doch lohnt sich der Aufwand und wird Social Media in Zukunft die Print-Ausgabe der Zeitung ablösen?
Diese und weitere Fragen haben wir dem "SZ-Online"-Leiter Thomas Schultz-Homberg (Twitter-Name: @schultzhomberg) per Mail geschickt. Hier finden Sie die Antworten:
Flurfunk Dresden: Inwiefern lohnt sich die Arbeit mit Twitter, Facebook und den VZ-Netzwerken? Ist das nicht eigentlich Zeitverschwendung?
Schultz-Homberg: Das ist keine Zeitverschwendung. Wir liefern die News dahin, wo die Leser schon sind. Das bedient die Erwartungen bestimmter Zielgruppen.
Flurfunk Dresden: Inwieweit lässt sich der Personalaufwand und die Kosten für das Betreiben der Twitter-, Facebook- und VZ-Accounts benennen?
Schultz-Homberg: Der Aufwand hält sich in engen Grenzen und bedarf keiner gesonderten Bezifferung.
Flurfunk Dresden: Glauben Sie, dass Online die Printvariante in der Zukunft als Nachrichtendienst ablösen könnte?
Schultz-Homberg: Könnte, ja. Ich persönlich glaube jedoch an einen Medienkanalmix, in dem auch Print seine Rolle als Nachrichtenlieferant für bestimmte Themen und Zielgruppen einnimmt.
Flurfunk Dresden: Spielt Social Media eine Rolle in der Dresdner Medienszene oder ist das eher irrelevant?
Schultz-Homberg: Ich denke, das spielt schon eine Rolle. Man braucht nur mal die Nutzerzahlen anschauen und ein wenig mitlesen, das spricht dann schon für sich.
Flurfunk Dresden: Uns ist aufgefallen, dass z.B. bei Twitter die Konkurrenzzeitung "DNN" viel aktiver ist (9 twitternde Redakteure, wesentlich mehr Kommunikation) und SZ-Online nur News über Twitter verbreitet? Ist das Absicht? Soll daran noch etwas in Zukunft ändern?
Schultz-Homberg: Das ist Absicht und wird bis auf Weiteres auch so bleiben.
Flurfunk-Dresden: Vielen Dank für das Interview.
Noch mehr zum Thema Web 2.0 und Dresdner Medien gibt es in unserem Beitrag: "Dresdens Medien in Sozialen Netzwerken: "noch in den Kinderschuhen".
Berücksichtigen Sie auch: Thomas Schultz-Homberg ist am Donnerstag, den 2. September 2010, Referent bei Undsonstso #12, Titel seines Vortrags: "Paid Content & Co. – Zeitung in der digitalen Welt". Ort der Veranstaltung ist die Dachterrasse im SZ-Hochhaus, Ostra-Allee 20.
August 30, 2010
Sehr schönes Interview! Sollten sich die Unternehmen, die noch zögerlich sind, ausdrucken. Die Kommunikationsformen verschieben sich. Der Marketing-Mix macht´s! Jedes Medium hat seine Daseinsberechtigung, seine Zielgruppe. Wie immer gilt: Rechtzeitig dabei sein und kanalisieren.
Oktober 11, 2011
"Der Aufwand hält sich in engen Grenzen und bedarf keiner gesonderten Bezifferung" ...cooles argument. besonders, wenn man s nicht selbst machen muss! können doch die faulen redakteure noch nebenbei facebook, twitter und das ganze onlinezeug mitmachen. sind ja den ganzen tag im netz, weil sie eh schon keine zeit mehr für vor ort recherche haben