Es bleibt spannend: Nach der Meldung von Freitag, dass SZ-Online und MDR demnächst kooperieren, legt die "Sächsische Zeitung" in Sachen Online-Aktivitäten noch einen drauf - mit einer eigenen Facebook-Fanpage (Screenshot oben). Unter www.facebook.com/pages/szonline/258172067920 (auch für nicht bei Facebook registrierte Nutzer einsehbar) bietet SZ-Online dort die eigenen Inhalte an und sorgt so für Bekanntheit und Reichweite unter Internetnutzern.
Gleichzeitig hat SZ-Online auch sogenannte Edelprofile bei den VZ-Netzwerken StudiVZ und MeinVZ angelegt. Die Seiten dort sind unter studivz.net/dresden (Screenshot s.unten), studivz.net/sachsen sowie meinvz.net/dresden und meinvz.net/sachsen zu finden.
Die Zeitung vollzieht damit den Schritt, der in der Branche angesichts sinkender Auflagen schon lange diskutiert und empfohlen wird: Dass die Zeitungen mit ihren Inhalten dort hin müssen, wo die Leser sind - ins Netz. Schon seit Anfang September ist die "SZ" mit zwei Accounts bei Twitter vertreten; im August startete ein Blog der Kulturredaktion, das inzwischen aber schon wieder ein wenig verwaist ist (letzter Eintrag vom 11. Dezember).
Mit der mutigen Maßnahme muss sich das Blatt aber auch mit den Gegebenheiten im Netz auseinandersetzen: Hier wird nicht mehr nur einseitig als Zeitung "verkündet", sondern mit den Nutzern kommuniziert. Schon sammeln sich die ersten Kommentare unter den Beiträgen - im StudiVZ beispielsweise wird gerade lautstark gefordert, die Seite "Sachsen" doch auch bitte mit dem Sachsen-Logo zu verzieren; auf der Dresden-Seite ist die Redaktion dem gerade schon nachgekommen.
Eine spannende Frage ist auch, ob und wie lange die SZ-Online-Redaktion den internettypischen, leicht ironischen (und damit sehr unterhaltsamen) Ton bei Facebook durchhält. So wird etwa die Meldung "Bill Kaulitz modelt in Mailand" süffisant mit dem Spruch: "Nanu - wir dachten, dass Mager-Models mittlerweile gar nicht mehr erlaubt sind..." eingeleitet.
Und noch eine Frage wird langfristig zu beantworten sein: Ob das Paid-Content-Modell von SZ-Online, also die Bezahlschranke vor bestimmten Inhalten, dauerhaft die Finanzierung der Aktivitäten sichert. Man darf gespannt sein.
Titel der Meldung zum Thema bei SZ-Online: "Werden Sie Fan von sz-online".
Januar 20, 2010
Bei der Fülle der "Online-Mitteilungs-Möglichkeiten" ist es nur ein weiterer Schritt, dort präsent zu sein, wo zu potenziellen Leser U40 wirklich mit Regelmäßigkeit Kontakt aufgenommen werden kann, die Tageszeitung schafft es ja an sich nicht mehr ... mal schauen, welches neue Tool nach VZ, Twittern, Facebookn dazukommt und auch recht fix wieder relativiert wird.
Ach: PRINZ ist auch bei Facebook seit einem Jahr - dabei sein ist alles, immer nur die Frage, wer es zu erst für sich entdeckt und wie effizient nutzt ...
Good luck!