Das war absehbar: Nachdem vergangene Woche bekannt geworden ist, dass der MDR gegen einen Fake-Account von Intendant Udo Reiter vorgeht, hat Twitter den Account @udoreiter zwar gelöscht. Prompt aber taucht ein neuer Account auf - unter @udo_reiter twittert offenbar ein unbekannter Witzbold weiter. Das meldet turi2.de - versehen mit dem Spruch: "heiter weiter".
Die Tweets des unechten Reiters sind ziemlich amüsant: "Hab was gefunden. Mein PR-Berater meint, dass man dem Twitter auch Fragen stellen kann. Ich tu's mal: Was ist der Streisand-Effekt?" heißt es etwa in einem Tweet.
Den hätten die Berater von Reiter tatsächlich besser vorher gekannt. Der Begriff bezeichnet die Erfahrung der Schauspielerin Barbara Streisand, die Fotos von ihrem Wohnsitz per Gericht unter Androhung einer Strafe von 50 Mio. Dollar aus dem Internet entfernen lassen wollte - und dadurch die Bekanntmachung ihrer Adresse erst befeuerte. Bei Wikipedia heißt es dazu: "Der Versuch, bestimmte Informationen zu entfernen, kann dazu führen, dass diese noch stärker verbreitet werden."
Die Berater von Reiter hätten besser auch den Wikipedia-Eintrag zum Umgang mit sogenannten Trollen gelesen. Der empfiehlt im Umgang mit solchen Strolchen: "'Don't feed the trolls!'"
Das wäre wohl weiterhin anzuraten - oder, alternativ: Um die eigene Online-Reputation zu retten, wäre die Offensive ein sinnvoller Schritt. Reiter sollte anfangen zu twittern und den Fake-Twitterer in die Bedeutungslosigkeit verbannen.
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